Die Tiefgarage war nach dem Feuer einsturzgefährdet. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Vor gut einem Jahr hat das Amtsgericht Bad Cannstatt Arbeitsstunden für die mutmaßlichen Brandstifter von Neugereut verhängt. Sie sollen in der Silvesternacht 2014 auf 2015 ein Feuer mit Millionenschaden verursacht haben. Nun wird das Verfahren erneut aufgerollt.

Stuttgart - Ein Silvesterböller soll nach Ansicht der Polizei in der Nacht zum 1. Januar 2015 ein Feuer in einerTiefgarage am Wildgansweg in Neugereutverursacht haben. Vor gut einem Jahr wurden drei Jugendliche am Amtsgericht Bad Cannstatt zu 70 beziehungsweise 120 Arbeitsstunden verurteilt, ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen. Sie mussten sich wegen schwerer Brandstiftung und Körperverletzung verantworten. Die jungen Männer hatten eingeräumt, in der Tiefgarage eine Feuerwerksrakete gezündet zu haben. Ihre Anwälte hatten dennoch auf Freispruch plädiert. Sie waren der Ansicht, dass nicht eindeutig erwiesen war, dass die Rakete auch den Brand verursacht hatte. Deswegen hatten sie auch schon kurz nach dem Urteil von Bad Cannstatt angekündigt, in Berufung zu gehen. Doch nicht nur die Verteidiger der damals 15, 16 und 19 Jahre alten Buben wollten in die zweite Instanz gehen. Auch die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein.

Mehrere Autos wurden vom Feuer zerstört

Die Bewohner des Hauses über derTiefgarage hatten damals lange unter den Folgen des Feuers zu leiden. Nicht nur wurden zwei Motorräder und mehrere Autos zerstört. Auch an dem Bauwerk entstand ein erheblicher Schaden. Er wurde mit zwei Millionen Euro angegeben. Mehrere Familien mussten vorübergehend in Hotels wohnen, bis die Tiefgarage abgestützt war. Sie galt nach dem Brand als einsturzgefährdet.