Das Landgericht verurteilte den 20-Jährigen zu fast sieben Jahre Haft. Foto: dpa

Im Juli 2018 war ein 20-Jähriger mit einem Fleischermesser in das Haus seiner Ex-Freundin eingedrungen. Dort traf er ihren Vater an – und stach auf ihn ein. Nun wurde er verurteilt.

Plüderhausen - Nach einem Messerangriff auf einen Familienvater ist ein 20-Jähriger wegen versuchten Mordes zu sechs Jahren und zehn Monaten Jugendhaft verurteilt worden. Das Opfer sei nachts in seinem Zuhause von dem Angriff überrascht worden, dabei vollkommen arg- und wehrlos gewesen, führte die Vorsitzende Richterin am Dienstag am Landgericht Stuttgart aus.

Der Angeklagte war im Juli 2018 durch ein Balkonfenster in das Haus in Plüderhausen eingestiegen, um seine Ex-Freundin zu treffen. Mit dabei hatte er ein scharfes Fleischmesser. „Sie waren verzweifelt, sie waren in ihrer Ehre gekränkt und sie waren wütend“, beschrieb die Richterin dessen Zustand nach der Trennung.

Die Ex-Freundin war allerdings nicht Zuhause. Als der Vater den Angeklagten im Zimmer der Tochter entdeckte, stach dieser zu: einmal gegen den Kopf, mindestens sieben weitere Male auf den Körper. Dabei sei es dem Angeklagten vollkommen egal gewesen, ob sein Opfer stirbt, so die Richterin. Die Kammer ging von einer Reifeverzögerung beim Angeklagten aus, der mit 16 Jahren aus Afghanistan nach Europa floh. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.