Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ein Mann ist wegen Mordes an seiner Ehefrau vom Landgericht Stuttgart zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

„Sie wollten sie töten“, sagte der Richter am Montag zu dem Angeklagten bei der Urteilsverkündung in Stuttgart.

Nach Auffassung des Gerichts schoss der Mann seiner Frau im vergangenen August in Ostfildern (Kreis Esslingen) bei einem Streit zweimal in den Brustkorb. „Nein, bitte nicht!“, soll das Opfer geschrien haben, bevor die Schüsse fielen. „Sie waren eindeutig immer Herr der Situation“, sagte der Richter zum Angeklagten. Noch vor Ort sei die Frau verblutet. Am Tatabend ließ sich der 55-jährige Türke widerstandslos festnehmen. Die Tat habe der Angeklagte eingeräumt.

Die Frau wollte nach Angaben des Richters zusammen mit den beiden Töchtern aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen und ihren Mann verlassen. „Sie wollten sie bestrafen, dass sie die Kinder mitnimmt“, sagte der Richter. Um die gemeinsamen Kinder kümmerte sich der Angeklagte zuvor aus Sicht des Landgerichts nicht. Stattdessen habe der Angeklagte seiner Frau eine Affäre mit seinem Neffen unterstellt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ob innerhalb von einer Woche Revision eingelegt wird, war zunächst unklar. Die Verteidigung hatte für eine zeitige Freiheitsstrafe wegen Totschlags plädiert.