Im Wald bei Esslingen wird das Opfer an Ostern entdeckt. Foto: SDMG/Kohls

Aus dem Safe eines Hotels in Stuttgart sind 100 000 Euro verschwunden, die einem Dauergast gehörten. Musste dieser sterben, weil er den Dieb enttarnte?

Nach dem Fund einer Leiche an Ostern bei Esslingen hat die Polizei wenige Tage später drei Tatverdächtige ausfindig gemacht. Gegen einen hat sich nun der Tatverdacht des Mordes so weit erhärtet, dass die Staatsanwaltschaft Anklage zum Landgericht Stuttgart erhoben hat. Dabei geht es neben dem Mordverdacht auch um den Verdacht der veruntreuenden Unterschlagung.

Der 47-jährige Mann soll als Hotelbetreiber einem Gast Geld weggenommen haben. Der Gast, der sich dauerhaft in dem Haus eingemietet hatte, lagerte eine große Summe im Safe dort ein. Daran soll sich der Tatverdächtige in der Zeit zwischen dem 31. März 2022 und dem 5. April 2022 immer wieder bedient haben. Insgesamt soll er den 59-jährigen Mann so um 100 000 Euro gebracht haben. Das ist der Anklagepunkt der veruntreuenden Unterschlagung gegen den Tatverdächtigen.

Die Staatsanwaltschaft hat den Verdacht, dass der 59-Jährige den Verdächtigen dazu zur Rede gestellt haben soll, als er das Verschwinden des Geldes bemerkt. Der 47-jährige Hotelbetreiber soll ihn deshalb am Ostersonntag in einem Abstellraum der Tiefgarage des Hotels niedergeschlagen und gewürgt haben. Dabei habe er mit einer fünf Kilogramm schweren Kugelhantel mindestens acht mal gegen den Kopf und das Gesicht des Mannes geschlagen und ihn danach gewürgt. Der Grund für die Tötung sei die Verdeckung der Unterschlagung des Geldes gewesen sein. Das Töten, um eine Straftat zu verdecken, ist ein Mordmerkmal.

Der beschuldigte Hotelchef soll die Leiche des Dauergastes dann gemeinsam mit einem Komplizen im Wald bei Esslingen abgelegt haben. Gegen die zwei weiteren Tatverdächtigen wurde das Verfahren eingestellt, da sich keine hinreichenden Anhaltspunkte für eine Beteiligung an der Tat ergaben.

Die Leiche wurde am Ostermontag entdeckt. Anfang Mai wurden die drei Tatverdächtigen dann festgenommen.

Das Landgericht Stuttgart muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden und Verhandlungstermine ansetzen.