Im Kinderzimmer wurde der Mann zudringlich und missbrauchte das Kind. Foto: dpa/Silvia Marks (Symbolbild)

Eine Zwölfjährige soll mehrfach von ihrem Stiefvater missbraucht worden sein. Der Mann, der nun vor Gericht steht, soll sie mit einem Trick dazu gebracht haben, sich nicht zu wehren.

Stuttgart - Ein paar Tränen hat der 49-Jährige am Freitagmorgen auf der Anklagebank verdrückt. Ist es Trauer, weil seine Mutter vor wenigen Tagen starb? Ist es Selbstmitleid, weil er – so seine Worte – die Last seines ganzen Lebens auf den Schultern spürt und das mit sich ganz allein in der Untersuchungshaft ausmachen muss? Oder ist es gar Reue über das, was die Staatsanwaltschaft im vorwirft? Die käme spät, denn er hätte mehrere Monate lang Zeit gehabt, von seinem Tun abzulassen. Immer wieder soll er zwischen Herbst 2020 und Frühsommer 2021 die Tochter seiner Frau dazu gebracht haben, ihm intime bis kinderpornografische Aufnahmen von sich zu schicken, das Kind bedrängt, begrapscht und letztlich sogar vergewaltigt haben. Sie war damals zwölf Jahre alt.