Im Landgericht Karlsruhe beginnt der Prozess gegen neun Männer. Foto: dpa

Ihnen werden bandenmäßiger Drogenhandel, Körperverletzung, Waffenbesitz und Brandstiftung vorgeworfen: Gegen neun Männer beginnt am Freitag in Karlsruhe der Prozess.

Karlsruhe - Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen hat am Freitag in Karlsruhe ein Prozess gegen neun Männer begonnen, die der italienischen Mafia zugerechnet werden. Etwa ein Dutzend Polizisten patrouillierte vor dem Landgerichtsgebäude, weitere Beamte waren im Inneren des Hauses unterwegs. Die Eingänge wurden streng überwacht und Taschen und Rucksäcke penibel kontrolliert. Die Angeklagten stehen wegen bandenmäßigen Drogenhandels sowie Körperverletzung, Waffenbesitz und Brandstiftung vor Gericht. Einem von vier Hauptbeschuldigten wird zudem versuchter Mord vorgeworfen. (Az: 4 Ks 60 Js 21420/16)

Alle Männer sind Italiener oder italienischstämmig, lebten überwiegend aber im Schwarzwald-Baar-Kreis und Stuttgart. Monatelange Ermittlungen zusammen mit der Staatsanwaltschaft Palermo hatten Bezüge zu Mafia-Clans wie Cosa Nostra oder ‚Ndrangheta ergeben.

Der für Gerichtsmitarbeiter sonst zugängliche Innenhof blieb abgesperrt. Polizisten wurden von Wachtmeistern der Sicherheitsgruppe für Gerichte und Staatsanwaltschaften unterstützt.

Schauplatz ist für die ersten beiden Verhandlungstage das Gerichtsgebäude in Karlsruhe; angeklagt sind die Männer aber vor dem Landgericht Konstanz. Aus Platzgründen dient aber zunächst das Landgericht Karlsruhe als Ausweichquartier für den Mammutfall, bis in Konstanz eine frühere Firmenkantine umgerüstet ist.