In der Ruhe liegt die Kraft: Jakob Pauly bei den letzten Handgriffen an seinem Wettbewerbsstück Foto: Gottfried Stoppel

Sechs Kammersieger der diesjährigen Gesellenprüfung aus dem Land haben am Freitag ermittelt, wer am Bundesleistungswettbewerb in Erfurt teilnehmen wird.

Remshalden - Von Hektik keine Spur: in der Halle neben dem Freigelände des Bildungszentrums Bau in Geradstetten schaffen sechs junge Straßenbauer mit der Gelassenheit echter Profis. Kein Wunder, bei den Gesellenprüfungen in diesem Sommer haben sie als Beste ihrer Handwerkskammern abgeschnitten und wurden damit gleichzeitig eingeladen zum Landesleistungswettbewerb, der hier stattfindet.

Klopfen gehört zum Handwerk

„Die Einladung kam noch vor dem Ergebnis der Gesellenprüfung. Da war schon klar, wie die ausgegangen ist“, sagt Jakob Pauly aus Rüdesheim, der für Freiburg ins Rennen geht. Der 21-Jährige studiert in Biberach den Studiengang Bau-Ingenieur plus. „Da gehört die Ausbildung hier mit dazu“, sagt er. Sämtliche Studenten seines Fachs aus dem ganzen Land kämen nach Geradstetten zur überbetrieblichen Ausbildung. Da kennt man sich, auch die Ausbilder, die im Moment mit der Zwischenprüfung ihrer Azubis zu tun haben, die vor der Halle stattfindet. Überall hört man das Klopfen von Hämmern auf Steinen.

„Eigentlich sind es acht Kandidaten beim Landeswettbewerb, da wir acht Handwerkskammern haben“, sagt Martin Kleemann, der Leiter des Bildungszentrums. Allerdings waren zwei der Kammersieger verhindert. So traten nun neben Jakob Pauly für die Handwerkskammer Freiburg, Tim Berger für Reutlingen, Jonas Blatter für Ulm, Daniel Chamula für Konstanz, Ercan Gündogdu für Mannheim und Rozic Nedjelijko für Stuttgart an. Das Rennen machte Tim Berger.

Siebeneinhalb Stunden hatten die jungen Männer Zeit für die Aufgabe, die ihnen Ute Kori und Siegmund Faras stellten. Die Straßenbauobermeisterin und der Straßenbaumeister sind bei den Wettbewerben ein eingespieltes Team als Jury und genaue Prüfer bei den Gesellen- und Zwischenprüfungen. „Sobald die Zeit um ist, müssen außer uns alle aus der Halle raus, damit wir die Arbeiten prüfen können“, sagt Ute Kori. Die Heilbronnerin ist bereits seit 20 Jahren als Prüferin in ihrem Beruf am Werk, ihr Kollege sogar schon seit 42 Jahren. Dass sie unabhängig voneinander die Arbeiten in den meisten Fällen fast gleich bewerten, spricht für die Professionalität der beiden. „Und es ist sehr beruhigend, wenn man merkt, dass man mit seiner Beurteilung richtig liegt“, sagt der Alpirsbacher Faras.

Die ersten drei erhalten einen Kronimus-Preis

Für die Prüfung sei wichtig, die Aufgabenstellung genau durchzulesen – wie einen Bauauftrag. Mehrere Sorten von Pflaster mussten verlegt werden: Betonplatten, Betonsteine und Naturpflastersteine. Die drei besten unter den Teilnehmern erhalten zudem einen Kronimus-Preis. „Kronimus ist der führende Hersteller von Betonsteinen und sehr interessiert an guten Straßenbauern“, sagt Ute Kori. Dieses Jahr erhielten ihn neben Tim Berger Daniel Chamula und Jonas Blatter.