Bei einer Protestfahrt im Oktober 2014 haben Hunderte Taxis den Marktplatz gefüllt und den Verkehr in der Stadt lahm gelegt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will das Personenbeförderungsgesetz lockern. Das stößt in der Taxibranche auf erbitterten Widerstand. Den will sie nächste Woche auf die Straße tragen.

Stuttgart - Wer es eilig hat, sollte am nächsten Mittwochvormittag die Stuttgarter Innenstadt besser nicht mit dem Auto ansteuern. Die Taxibranche plant eine Großdemonstration gegen Pläne von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). „Wir hoffen auf 300 bis 600 Fahrzeuge. Es haben sich Kollegen etwa aus Karlsruhe und Mannheim angekündigt“, sagt Danis Georgiadis vom Stuttgarter Taxiverband. Der organisiert den Protest gemeinsam mit der Taxi-Auto-Zentrale.

Der Ärger der Branche, die an diesem Tag auch in anderen Städten mobil machen will, richtet sich gegen Scheuers Pläne, das Personenbeförderungsgesetz zu reformieren. So sollen neue Mitfahrangebote, aber auch sogenannte Mietwagen, die bisher ohne Taxischild und nur auf Bestellung unterwegs sind, bessere Bedingungen bekommen. „Wir fordern fairen Wettbewerb. Was der Minister plant, bricht allen das Genick“, so Georgiadis.

Taxi-Corso vom Wasen in die Innenstadt

Die Taxifahrer wollen sich um 9 Uhr am Cannstatter Wasen treffen. Von dort geht es um 10 Uhr im Auto-Corso über den Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Paulinenbrücke und Hauptstätter Straße zum Schlossplatz. Die Taxis sollen auf und rund um den Karlsplatz abgestellt werden, bevor eine Kundgebung auf der Planie um 11.30 Uhr die Aktion beschließt. Eingeladen sind auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) sowie zahlreiche Landtagsfraktionen.

Bei einer ähnlichen Protestfahrt im Oktober 2014 war der Verkehr zusammengebrochen, als mehrere Hundert Taxis den Marktplatz ansteuerten. Auch diesmal dürfte es eng werden. Fahrgäste dürften sich zudem schwer tun, am Mittwochvormittag ein Taxi zu bekommen. „Medizinische Fahrten etwa von Dialyse-Patienten laufen aber weiter“, so Georgiadis.