Vereine bieten auch Fitness für Ältere. Foto: dpa

Sportvereine wehren sich gegen Klagen aus der Fitness-Branche. Betreiber kommerzieller Studios fürchten staatlich subventioniertes Krafttraining in Sportzentren der Vereine.

Sportvereine wehren sich gegen Klagen aus der Fitness-Branche. Betreiber kommerzieller Studios fürchten staatlich subventioniertes Krafttraining in Sportzentren der Vereine.

Stuttgart - Die 5700 Vereine des Württembergische Landessportbund (WLSB) gehen in die Offensive. Sie wollen sich ihre Fitnessangebot nicht verbieten lassen. Mit ihrem gerichtlichen Vorgehen gegen sogenannte Sportvereinszentren verunsichere der Verband der kommerzielle Studiobetreiber DSSV und die Fitness-Initiative Deutschland (FID) Bürgermeister und Gemeinderäte, wenn es um die Vergabe von Zuschüssen gehe, so WLSB-Präsident Klaus Tappeser. Das schade Vereinen und ihrer gesellschaftlichen Funktion.

Hintergrund ist, dass Sportvereine zunehmend in fitnessstudioähnliche Sporteinrichtungen investieren, „um auf die veränderten Bedürfnisse der Mitglieder zu reagieren“, wie es Tappeser formuliert. Das Ganze erfolgt im Rahmen eines verbandsweiten Förderprogramms. Kommerzielle Fitnessstudiobetreiber sehen in sich dabei im Hintertreffen, weil Vereine dank ihrer Gemeinnützigkeit und den daraus resultierenden finanziellen Vorteilen zur übermächtigen Konkurrenz würden. Günstigere Fitnessangebote der Sportvereine seien „das Damoklesschwert über der Fitness- und Gesundheitsbranche“, heißt es etwa auf der FID-Homepage.

„Allgemeine Fitnessangebote und Krafttraining sind die einzigen Schnittmengen mit kommerziellen Fitnesscentern“, entgegnet WLSB-Chef Tappeser. Sportvereinszentren funktionierten nach dem Prinzip Bewegung und Begegnung. Soll heißen: Dort werden nicht nur Hanteln gestemmt, die Zentren dienen dem Training der gesamten Vereinsfamilie.

Bisher sind der DSSV und die FID viermal vor Gericht gescheitert. Es ging dabei unter anderem darum, einen Verein wegen angeblich fehlender Gemeinnützigkeit aus dem Vereinsregister zu streichen.