AfD-Chef Jörg Meuthen hält Horst Seehofer und seine Aussagen über den Islam für nicht „authentisch“. Foto: dpa

Beim Landesparteitag in Baden-Württemberg nennt AfD-Chef Meuthen die CSU nicht „authentisch“. Mit Seehofers Äußerung über den Islam wolle er nur versuchen, Wähler zurückzugewinnen.

Heidenheim an der Brenz - AfD-Chef Jörg Meuthen sieht in den Äußerungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer zum Islam den Versuch, Wähler vor der Landtagswahl in Bayern im Oktober zurückzugewinnen. Seehofer sei nicht glaubwürdig mit der Übernahme von AfD-Positionen, weil er die Bundespolitik mittrage, sagte Meuthen am Samstag auf einem Landesparteitag in Baden-Württemberg. Im Unterschied zur AfD sei die CSU nicht „authentisch“, sagte er in Heidenheim an der Brenz. „Wer Deutschland liebt, der setzt seine Hoffnung auf uns.“

Bei der Wahl in Bayern hofft Meuthen auf mehr als 15 Prozent der Stimmen. Bei den Bundestagswahl 2017 war die AfD in Bayern auf 12,4 Prozent gekommen. Seehofer, der auch CSU-Vorsitzender ist, hatte der „Bild“-Zeitung gesagt: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt. (...) Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland.“

Weidel fordert rigorose Abschiebung

Die Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Alice Weidel, beklagte auf dem Parteitag nach der tödlichen Messerattacke auf eine 17-Jährige in Flensburg eine „Serie der Gewalt gegen junge Frauen“ durch Flüchtlinge. Sie erinnerte dabei auch an einen Fall in Freiburg und an einen in Kandel, wo ebenfalls jeweils Flüchtlinge Tatverdächtige sind.

Weidel forderte, abgelehnte Asylbewerber rigoros abzuschieben. Am Rande des Parteitags protestierten Hunderte Menschen laut Polizei weitgehend friedlich gegen die AfD - unter dem Motto „Aufstehen gegen Rassismus“.