Zuletzt war er einer der Härtefälle auf der Bank. Nun darf auch Robin Rueff (links) auf Einsatzzeit hoffen. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der TV Echterdingen geht mit Schwung in sein Osterprogramm mit den Spielen in Nürtingen und Buch.

Echterdingen - So ist das, wenn man sich für einen Fußballjob entschieden hat: Mitunter nötigt das Engagement schmerzhafte Abstriche im Privatleben ab. Im Fall des Trainers Mario Estasi etwa muss an diesem Osterwochenende der eigentlich geplante Kurzurlaub mit der Familie dran glauben. Schuld ist die wetterbedingte Spielabsagenflut der vergangenen Monate. Statt über die Feiertage blau machen zu können, haben Estasi und seine Landesliga-Kicker des TV Echterdingen nun innerhalb von drei Tagen zweimal nachzusitzen.

Andererseits: aus rein sportlicher Sicht stellt sich die Sache dann gar nicht einmal so unerfreulich dar. Eher im Gegenteil. Mit dem 5:1-Sieg gegen den 1. FC Frickenhausen ist den Gelb-Schwarzen gerade ein großer Leistungssprung gelungen. Im Bestreben, in diesem Fahrwasser zu verweilen, kommt es durchaus gelegen, dass nicht gleich die nächste Pause folgt. Und so lautet die Devise: mit frisch erlangtem Schwung nach Nürtingen (Samstag 15.30 Uhr) und nach Buch (Montag 15.30 Uhr). „Wir wollen aus diesen beiden Spielen mindestens vier Punkte holen. Werden es sechs, wäre das überragend“, sagt Estasi.

Estasi sieht sich bestätigt

Nicht nur das: es wäre auch ein mächtiger Schritt dahin, sich in der Rückrunde vorzeitig vom lästigen Thema Abstiegskampf zu verabschieden – wobei Estasi dies eh mit Gelassenheit sah und sieht. „Viele im Verein waren ja schon etwas beunruhigt, ich nicht“, sagt der Coach. Schließlich habe er eines immer gewusst: „Wenn der Großteil des Kaders fit ist und trainiert, haben wir gute Voraussetzungen.“ Aktuell sieht sich Estasi bestätigt in seiner Einschätzung. Außer den vier Langzeitverletzten (Garcia-Franco, Kühnle, Zschorsch, Di Fabio) sind gerade alle Spieler an Bord, und seit der Jahreswende scheint zudem eine neue Gewissenhaftigkeit eingekehrt, was an der Beteiligung in den Übungseinheiten abzulesen ist – mit der Folge, dass die Formkurve prompt nach oben geht.

Berüchtigter gegnerischer Platz

„Wenn die Mannschaft gut mitarbeitet, kommen die passenden Ergebnisse“, sagt Estasi, warnt aber zugleich davor, nun schon wieder übermütig zu werden. „Nach wie vor voller Demut“ gehe man in die nächsten Aufgaben, von denen vom Papier her die heutige beim Tabellenvorletzten in Nürtingen die deutlich einfachere scheint. Der Gegner hat nach einem guten Saisonstart eine rasante Talfahrt hingelegt und von seinen vergangenen 14 Punktspielen nur noch eines gewonnen (bei elf Niederlagen). Kontrastprogramm dazu in Buch: der dortige Aufsteiger um seinen Torjäger Manuel Schrapp ist eine der positiven Überraschungen der Runde. Auch gelten die Mannen aus dem Landkreis Neu-Ulm auf ihrem gewöhnungsbedürftigen Platz als Macht. Ligaweit berüchtigt ist das Geläuf im Bucher Felsenstadion wegen seiner knappen Ausmaße und Abschüssigkeit.

Die personelle Seite? Estasi will zwecks besserer Kräfteverteilung während der Doppelschicht rotieren. Jeder aus dem Aufgebot werde zumindest einmal zum Einsatz kommen. Gute Kunde für einen Robin Rueff, Mark Kranjc, Marijo Marinovic oder Duje Tokic, denen zuletzt als Härtefällen nur ein Platz auf der Bank geblieben war.