0:2 im Derby – nun wird es ganz eng für Philipp Widmayer und dessen Echterdinger Teamkollegen. Foto: Günter Bergmann

Der TV Echterdingen verkauft sich im Derby gegen den TSV Weilimdorf zwar teuer, muss aber nach der 0:2-Niederlage weiter um den Klassenverbleib in der Landesliga bangen.

Echterdingen - Frickenhausen – verloren. Bad Boll – verloren. Der TSV Köngen – auch verloren. Die Steilvorlage für den TV Echterdingen, sich mit einem Sieg im Derby gegen den TSV Weilimdorf wenigstens ein Stück weit in der Tabelle nach vorne zu arbeiten, war also gegeben. Und es hat wirklich nicht viel gefehlt, um nach dem 2:1-Erfolg beim FC Germania Bargau die nächsten drei Punkte auf das Konto der Echterdinger zu bringen. Doch so couragiert der Auftritt der Mannschaft des Trainerduos Martin Kittelberger/Marc Elsäßer auch war – eine gehörige Portion Pech im Abschluss und zwei gravierende Fehler, die zu Gegentoren führten, ruinierten am Ende alles.

Da halfen zuletzt auch die tröstenden Worte des Gegners nicht. „„Es tut schon ein bisschen weh, die traurigen Gesichter von Menschen zu sehen, mit denen man immer noch ein Stück weit verbunden ist“, sagte Güney Cömert, einst zu Verbandsliga-Zeiten Innenverteidiger beim TVE und inzwischen Abwehrchef und Kapitän der Nord-Stuttgarter Gäste. Wobei ja gerade er und sein Amtskollege Florian Sprenger – der auch schon im TVE-Trikot aktiv war – zumindest in Hälfte eins maßgeblichen Anteil daran hatten, dass die Gastgeber torlos in die Pause gehen mussten. In der 17. Minute hatte Cömert vor dem einschussbereiten Maximilian Knödler geklärt. In der 21. Minute verhinderte Bojan Nikolic einen Treffer Knödlers im letzten Moment. Und in der 32. und 34. Minute blockte Sprenger die Schussversuche von Simon Lechleitner, Knödler und David Hertel ab. Blieben noch die Chancen von Duje Tokic und erneut von Hertel, die beide im Weilimdorfer Torwart Dominik Ferdek ihren Meister fanden.

„Das Glück nicht erzwungen“

Womit auch schon ausführlich die Problematik geschildert ist, mit der die Platzherren zu kämpfen hatten: die mangelnde Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. „Die Chancen waren da. Aber wir hatten das Glück nicht, und wir haben es auch nicht erzwungen“, urteilte Kittelberger. Zugegebenermaßen mangelte es den Echterdingern in Hälfte eins auch an Selbstvertrauen. Der TVE verschanzte sich in der eigenen Hälfte, ließ die Weilimdorfer munter gewähren und lauerte auf Konter. Was wie eingangs erwähnt auch ganz gut klappte – bis eben auf das Toreschießen. Begünstigend für die Echterdinger wirkte sich aber auch aus, dass die Gäste trotz haushoher Überlegenheit kaum zwingende Möglichkeiten verbuchten, weil sie in den relevanten Situationen entweder zu umständlich oder zu unpräzise spielten.

In Hälfte zwei hatte der TV Echterdingen die eigene Unsicherheit abgeschüttelt. Kittelbergers Team ging nun konsequenter in die Zweikämpfe und eroberte sich bald die Feldhoheit zurück. Zudem erinnerten sich die Echterdinger daran, dass man auch spielerisch zum Erfolg kommen könnte. Daraus resultierten etliche weitere Großchancen. Wobei der TVE aber eines nicht abgeschaltete hatte: den Mangel an Treffsicherheit. Nils Schaller, Lechleitner Knödler und Hertel verballerten munter eine gute Möglichkeit nach der anderen.

Rückstand nach grobem Schnitzer

Und so führte der erste grobe Schnitzer, den sich ein Akteur der Gastgeber in dieser so wichtigen Begegnung leistete, zum ersten Wirkungstreffer. In der 77. Minute holte Robin Rueff den Gäste-Toptorjäger Carmine Pescione ohne Not im Strafraum von den Beinen. Der Schiedsrichter Tobias Huthmacher zögerte keine Sekunde und entschied auf Elfmeter, den Pescione – der im Hinspiel noch einen Strafstoß verschossen hatte – selbst zum 0:1 verwandelte.

Freilich: Eindruck machte das auf die Platzherren nicht. Die berannten weiter das Weilimdorfer Tor. Kittelberger brachte schließlich noch Meksud Colic und Dennis Zschorsch ins Spiel und ließ gegen Ende der Partie sogar mit vier Stürmern angreifen. Was aber nichts mehr brachte. Denn erstens kam es zu keinen guten Einschussgelegenheiten mehr, zweitens folgte nun Fehler Nummer zwei. Nach einem Freistoß von Patrick Härle verlor der einen Kopf größere Timo Stehle das Kopfballduell gegen Behar Hasanaj, dessen Vorlage Daniel Baierle zum entscheidenden 0:2 nutzte. In der Tabelle belegen die Echterdinger hiernach weiter den Relegationsplatz.