Ein Tor vorbereitet, ein Tor verschuldet, dann die rote Karte gesehen: für Dennis Zschorsch war es ein turbulenter Nachmittag. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der Abwehrmann des TV Echterdingen erlebt beim 1:1 gegen den 1. FC Germania Bargau eine emotionale Achterbahnfahrt, die für ihn mit der roten Karte endet.

Echterdingen - Das Positive vorneweg: durch das 1:1 am Sonntag gegen den 1. FC Germania Bargau hat der Fußball-Landesligist TV Echterdingen seine Niederlagenserie gestoppt und erstmals nach drei Pleiten wieder einen Punkt geholt. Gleichwohl: den im Lager der Gelb-Schwarzen erhofften Befreiungsschlag hat das Aufgebot des Trainers Mario Estasi in einem zähen und hart umkämpften Kellerduell verpasst. In der Tabelle belegen die Echterdinger als Zwölfter weiter den Abstiegsrelegationsrang. Obendrein beendeten sie die Heimpartie gegen den Aufsteiger von der Ostalb in personeller Unterzahl: Der Verteidiger Dennis Zschorsch unterband kurz vor dem Schlusspfiff per Notbremse einen aussichtsreichen Konter der Gäste und sah dafür vom Unparteiischen Marc Packert (Schiedsrichtergruppe Reutlingen) die rote Karte.

Für Zschorsch, der erst vor kurzem aus einer Langzeit-Verletzungspause zurückgekehrt ist, endete damit eine persönliche emotionale Achterbahnfahrt auf unerfreuliche Weise. In der 35. Spielminute war der 27-Jährige noch der Initiator des Echterdinger Führungstreffers gewesen, indem er den Ball per Freistoß weit in den gegnerischen Strafraum befördert hatte. Dort folgten eine verunglückte Kopfballrückgabe des Bargauers Oliver Istel, ein Nachsetzen von Max Knoll und schließlich ein Abstaubertor von Philipp Widmayer zum 1:0. Da schien noch alles gut für die Gastgeber.

Keine Vorwürfe vom Trainer

Zehn Minuten später stand Zschorsch allerdings erneut im Mittelpunkt des Geschehens – diesmal als unfreiwilliger Wegbereiter beim Ausgleich der Gäste. Bei einem Abwehrversuch schlug der Echterdinger ein Luftloch und begünstigte so den Sololauf seines Gegenspielers Tobias Klotzbücher. Jener gab zudem dem Keeper Hiroaki Kawama im Eins-gegen-Eins das Nachsehen und erzielte quasi mit dem Pausenpfiff das 1:1. Und dann, wie erwähnt, am Ende also auch noch Zschorschs Platzverweis. Vorwürfe wollte ihm sein Trainer Estasi allerdings trotzdem nicht machen. „Dennis hat eigentlich eine sehr ordentliche Leistung gezeigt und sich in der Szene vor der roten Karte in den Dienst der Mannschaft gestellt. Umso bitterer, auch für ihn selbst, dass er uns nun zumindest am nächsten Sonntag im schweren Auswärtsspiel beim TSV Weilimdorf fehlen wird“, sagte der 44-jährige Coach.

In der Tat hatte Zschorsch im Abwehrzentrum an der Seite von Timo Stehle eine Menge Löcher gestopft. Und streng genommen hat er mit seiner finalen Aktion, als er kurz vor Schluss den durchgebrochenen Klotzbücher nur wenige Zentimeter vor der Echterdinger Strafraumgrenze per Grätsche unsanft von den Füßen holte, seinem Team wohl den wenigstens einen Zähler gerettet.

Echterdinger Glück bei Lattentreffer

Das Glück des Tüchtigen hatten die Gastgeber in der 68. Minute zuvor schon auf ihrer Seite gehabt, als der Bargauer Manuel Maier mit seinem Versuch aus spitzem Winkel die Kugel an die Querlatte des Echterdinger Gehäuses drosch – der Schlussmann Kawama, der diesmal wieder den Vorzug vor Valentin Haug erhalten hatte, wäre wie schon beim Gegentor chancenlos gewesen. Nennenswerte Tormöglichkeiten waren ansonsten hüben wie drüben nur wenige zu notieren.

Insgesamt ging die letztliche Punkteteilung in Ordnung. Einen Sieg hatte in diesem über weite Strecken zähen und hart umkämpften Duell keiner der Kontrahenten verdient gehabt. Beide Seiten warteten in den Goldäckern mit einer erstaunlich hohen Fehlpassquote auf.

TV Echterdingen:
Kawama – Rueff, Zschorsch, Stehle (75. Marinovic), Hertel – Lechleitner – Knoll, Schaller, Tokic (61. Colic), Widmayer (90. Kranjc) – Knödler (90.+2 Göcer).

1. FC Germania Bargau:
Huttenlauch – Neumann, Istel, Voitk, Zoidl – Weiner – Maier, Tobias Klotzbücher, Hegele, Falcone (90.+2 Reichelt) – Kreutter (72. Schneider).