Der Trainer Christopher Eisenhardt sah zwei gänzlich unterschiedliche Spielhälften seiner Mannschaft. Foto: Tom Bloch

Der TV Echterdingen wacht beim 0:2 in Hofherrnweiler zu spät auf.

Hofherrnweiler - In seiner persönlichen Einschätzung war der Gegner zuletzt schon vom „Geheimfavoriten“ zum „Favoriten schlechthin“ aufgestiegen. Seit Samstag ist sich Christopher Eisenhardt nun noch ein bisschen sicherer: „Wenn die am Ende nicht Erster sind, dann muss etwas schief gelaufen sein.“ „Die“ gleich die Landesliga-Fußballer der TSG Hofherrnweiler, bei denen Eisenhardt mit seinen Spielern des TV Echterdingen aktuell eine 0:2-Niederlage hinnehmen musste. Zum einen, weil sie die Leistungsstärke ihres in dieser Saison noch unbesiegten Kontrahenten zu spüren bekamen. Zum anderen aber auch, und damit zum aus Gästesicht ärgerlichen Teil, „weil wir die ersten 30 Minuten komplett verschlafen haben“, wie Eisenhardt moniert.

Doppelschlag des Gegners

Es hat sich damit eine Geschichte wiederholt. Ebersbach, Geislingen, nun Hofherrnweiler – drei Gegner aus der Spitzengruppe der Tabelle, und dreimal schienen die Gelb-Schwarzen gedanklich noch in den heimischen Federn, als auf dem Rasen bereits die Post abging. Haben die Echterdinger in solchen Spielen einen Außenseiterkomplex? „Es sieht so aus, als ob wir da die Hosen etwas voll hätten“, sagt Eisenhardt. Die Folge war eine zunächst verschüchterte Vorstellung unter weitgehendem Verzicht auf die Führung von Zweikämpfen. Und das wurde prompt bestraft. Mit einem Doppelschlag stellten die Gastgeber die Weichen frühzeitig auf Sieg – und ließen so bei Eisenhardt und den Seinen zwischenzeitlich ein mulmiges Gefühl aufkommen. Sollte es etwa schon wieder dick kommen an dieser Horrorstätte der vergangenen Saison? Zur Erinnerung: im Mai, damals beim Einstand des Interimstrainergespanns Kittelberger/Elsäßer, hatte der Filderclub im Aalener Teilort ein 1:9-Debakel erlebt.

Derartige Sorgen waren dann allerdings unbegründet. Der Kopfball von David Weisensee, bei dem die Echterdinger ein Foulspiel an ihrem Verteidiger David Hertel reklamierten, sowie Maximilian Blums in den Torwinkel gezimmerter Ball blieben diesmal die einzigen zählbaren Rückschläge (19./20.). Denn zur Wahrheit der Begegnung gehörte schließlich auch: So schlecht es die Gäste aus den Goldäckern in der ersten Hälfte machten, so achtbar schlugen sie sich in der zweiten. Von Eisenhardt wachgerüttelt, zeigten die Echterdinger nach der Pause, was eigentlich in ihnen steckt. Das einzige Versäumnis: von vier, fünf guten Chancen zum Anschlusstreffer brachten sie keine im Ziel unter. Die beste vergab der eingewechselte Duje Tokic, der wie bei einem Penalty im Eishockey auf den gegnerischen Keeper zulief.

Nun folgt das Filderderby

Alles in allem nimmt Eisenhardt dennoch „Positives mit“. Eben der gute zweite Durchgang soll der Maßstab für die bereits am Donnerstag folgende nächste Aufgabe sein (19 Uhr). Dann kommt der SV Bonlanden zum Derby nach Echterdingen. Wegen des Krautfests ist die Partie vom Wochenende vorverlegt – Pech wohl für einen Mann. Für Dennis Garcia-Franco dürfte sie damit zu früh stattfinden. Der Routinier musste in Hofherrnweiler wegen Leistenbeschwerden kurz vor dem Anpfiff passen. In der Innenverteidigung begann an seiner Stelle Mevlut Köse, ehe Eisenhardt umstellte und nach dem Seitenwechsel Simon Lechleitner in die Abwehrzentrale beorderte. Dann, als sein persönlicher Titelfavorit die vorentscheidenden Marken bereits gesetzt hatte.

In der Tabelle ist der mit ehemaligen Aalener Oberliga-Spielern gespickte Gegner nun schon Zweiter. Er profitiert davon, dass von den anderen Topteams diesmal keines gewonnen hat. Die Kursrichtung zu Eisenhardts Prognose stimmt also.

TSG Hofherrnweiler:
Landgraf – Weisensee, Leister, Rief, Riedel – Rembold, Faber (86. Kuhn), Ganzenmüller, Rieger (72. Horlacher) – Blum (60. Frank), Köhnlein (82. Zolnai).

TV Echterdingen:
Haug – Plattenhardt (73. Dobler), Stehle, Köse (80. Zugac), Hertel – Lechleitner, Heim – Aycil, Arslan (90.+1 Steyer), Widmayer (46. Tokic) – Douty.