Fatih Özge (rechts) erzielte den zwischenzeitlichen Echterdinger Ausgleich, was unter dem Strich aber zu wenig war. Daneben im Bild: der Geislinger Pascal Volk. Foto: Yavuz Dural

Der TV Echterdingen lässt im Heimspiel gegen den SC Geislingen zu viele Chancen liegen und verliert mit 1:2. Ärgern muss sich nach seinem frühen Fehlschuss vor allem einer der Winterpausen-Neuzugänge.

Echterdingen - Ärgerlich, unnötig, überflüssig – mit jedem dieser Begriffe lässt sich die 1:2-Niederlage des TV Echterdingen am Sonntag treffend beschreiben. Im Landesliga-Spiel gegen den SC Geislingen hätten die Gelb-Schwarzen ihren guten Start in die Rückrunde bestätigen können. Doch nach dem starken 3:0-Auswärtserfolg in Bad Boll wollte diesmal der Ball nicht ins Tor. Zu allem Überfluss musste Max Knoll in der Nachspielzeit wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Feld.

Die Anfangsphase

Der Großteil der Zuschauer hatte sich gerade erst auf der Tribüne eingerichtet, da begann die Partie mit einem Paukenschlag: Keine 60 Sekunden waren gespielt, als der Echterdinger Elvir Gashi im Strafraum von den Füßen geholt wurde und der Schiedsrichter Tobias Klingler auf den Punkt zeigte. Doch anstatt in Führung zu gehen, knallte Deniz Bulut den Strafstoß an die Latte. Nichts war es also mit einem frühen Rückenwind. Und es sollte für die Gastgeber noch dicker kommen: In der 17. Minute wagte sich Geislingen in einem bis dahin eher behäbigen Spiel erstmals wirklich in die Offensive – und war prompt erfolgreich. Julius Bäumel flankte, Josip Skrobic schob völlig allein gelassen ein.

„Das ist ziemlich ärgerlich. Geislingen hat eiskalt zugeschlagen und uns auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte der Trainer Christopher Eisenhardt. Ärgerlich auch deshalb, weil die Seinen danach ein zweites Mal am Torgebälk scheiterten: Tahir Bahadir setzte den Ball volley an den Pfosten.

Die Schlüsselminuten

Die turbulenteste Phase folgte dann Mitte der zweiten Hälfte. Erst erzielte der aufgerückte Innenverteidiger Fatih Özge mit einer schwierigen Direktabnahme den umjubelten Echterdinger Ausgleich. Doch im direkten Gegenstoß fand sich der Geislinger Stürmer Nermin Ibrahimovic frei im Strafraum wieder und netzte zur erneuten Gästeführung ein. „Das haben wir nicht gut gemacht. Wir haben das Spiel eigentlich im Griff und dürfen dieses 1:2 nicht bekommen“, wusste auch Eisenhardt. Von diesem erneuten Nackenschlag erholte sich sein Team nicht mehr. Die Angriffsbemühungen versandeten, zu selten forcierten die Echterdinger klare Abschlüsse.

Die Effizienz

Über die gesamte Partie gesehen, war die Chancenverwertung der Hauptgrund für die Niederlage. Bei den erwähnten Aluminium-Treffern hatte der Filderclub Pech, und auch sonst ließen Eisenhardts Kicker einiges liegen. Alexander Fregien scheiterte zum Beispiel nach einem gewonnenen Sprintduell gegen drei Verteidiger am gegnerischen Torhüter Max Piegsa. Auch Elvir Gashi wirbelte auf dem Flügel, verzettelte sich aber zu oft in Dribblings, anstatt zielstrebig den Abschluss zu suchen. „Wir waren die bessere Mannschaft, und wir haben unverdient verloren“, haderte Eisenhardt.

Das Personal

Eisenhardt veränderte seine Startelf im Vergleich zum Sieg in Bad Boll nur auf einer Position – und das unfreiwillig. Da der Stammtorhüter Daniel Kamphues privat verhindert war, durfte Josef Weizel zum ersten Mal in einem Punktspiel zwischen die Pfosten. Der 21-Jährige, der sich in der aktuellen Wintervorbereitung einer Blinddarmoperation hatte unterziehen müssen, machte einen soliden Job. Er bekam wenig Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, strahlte jedoch Souveränität und Ruhe aus.

Auch bemerkenswert: Eisenhardt wechselte während des Spiels kein einziges Mal. Auf der Bank hatte er schlichtweg keine Alternativen für die Offensive. TV Echterdingen: Weizel – Knoll, Özge, Garcia-Franco, Hertel – Gashi, Bulut, Heim, Fregien – Berisha, Bahadir. SC Geislingen: Piegsa – Klein, Schöll, Grupp, Bäumel – Skrobic (87. Orlando), Petricevic, Volk (82. Naujoks), Strehle – Pöhler (71. Zuljevic), Ibrahimovic (66. Mädel).