Ein Tor vorbereitet, ein Tor erzielt – und dann viele Chancen vergeben. Nils Schaller stand an diesem Spieltag mehrfach im Mittelpunkt. Foto: Günter Bergmann

Der Landesligist TV Echterdingen landet gegen den TSV Blaustein einen hochverdienten 2:1-Heimerfolg, muss aber dennoch bis zum Schlusspfiff bangen.

Echterdingen - Normalerweise rächen sich solche Nachlässigkeiten – jene, der vergebenen Großchancen. Von diesen hatte vor allem Nils Schaller am Sonntagnachmittag so viele, um gleich zwei Spiele für die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen zu entscheiden. Einmal zielte der Offensivmann aus 17 Metern knapp über das Tor der Gäste vom TSV Blaustein, einmal jagte er den Ball aus fünf Metern deutlich darüber, und einmal knallte er den Kugel ans Lattenkreuz – und das alles binnen nur fünf Minuten. Hätte er getroffen, hätten die Gelb-Schwarzen schon nach knapp einer Stunde auf dem heimischen Kunstrasenplatz in den Goldäckern einen unaufgeregten Nachmittag gehabt. So aber blieb es bis zum Schluss spannend und reichte es schließlich lediglich zu einem mühevollen 2:1-Sieg – dies auch, weil Marjio Marinovic zu allem Überfluss zuletzt mit einem Foulelfmeter im Blausteiner Keeper Timo Stoiber seinen Meister fand. Dieser selbst hatte Maximilian Knödler im Strafraum mit einem Bodycheck zu Fall gebracht.

Freistoßtor zur Führung

Dass die Gastgeber nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Danny Kapell (Schiedsrichtergruppe Kocher/Jagst) trotzdem jubeln durften, war dennoch zu großen Teilen Nils Schaller zu verdanken. Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleichstreffer per Kopf durch Knödler hatte er mit einer Freistoßflanke von der Mittellinie vorbereitet (33.) und den 2:1-Führungstreffer mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 16 Metern selbst markiert – nachdem er sich zuvor noch über den zu geringen Abstand der Blausteiner Mauer beschwert hatte (49.). Dem Referee Kapell war’s egal, und Schaller konnte es nach seinem erfolgreichen Versuch letztlich auch egal sein.

„Das war ein hochverdienter Sieg, auch wenn wir bis zum Schluss zittern mussten“, sagte ein überwiegend zufriedener Echterdinger Trainer Mario Estasi. In den letzten 20 Minuten kamen auch die Gäste noch einmal stark auf und kreierten einige Torchancen. Verlass war allerdings in dieser Phase auf Valentin Haug, der im Tor erstmals wieder den Vorzug vor dem Neuzugang Hiroaki Kawama erhalten hatte und in Abwesenheit des urlaubenden David Hertel auch die Kapitänsbinde trug. Erst entschärfte der 30-Jährige einen Schuss des gerade eingewechselten Markus Erthle (69.), und dann zeichnete er sich bei zwei Versuchen von Markus Breunig mit Glanzparaden aus (75./82.). „Wir haben gerade zwei bärenstarke Torhüter. Darüber können wir uns glücklich schätzen“, sagte Estasi. Deshalb werde künftig wohl auch immer wieder ein Wechsel zwischen den Pfosten stattfinden. In welchem Rhythmus, das werde sich zeigen.

Unmut über Elfmeterpfiff

Lediglich beim Blausteiner 0:1 war Haug machtlos gewesen. Benjamin Passer hatte ihn bei seinem Foulelfmeter ins falsche Eck geschickt (29.). Die Szene, die zum Strafstoß führte, hatte für Unmut bei den Gelb-Schwarzen gesorgt. Der Innenverteidiger Robin Rueff hatte bei seinem Abwehrversuch im Strafraum zwar klar den Ball gespielt, weil sein Gegner Marius Veith bei der Aktion aber zu Boden ging, zögerte der Schiedsrichter keine Sekunde. „Wenn du das Spiel am Ende gewinnst, schmunzelst du über den Pfiff. Wenn du das Spiel verlierst, hast du Diskussionsbedarf“, sagte Estasi – in dem Fall schmunzelnd.

Durch den Sieg, den dritten im achten Saisonspiel, haben sich die Echterdinger in der Tabelle mit nunmehr zwölf Punkten auf den sechsten Platz verbessert. Es war ein wichtiger Schritt in die erhoffte Richtung. Das nächste Spiel beim SV Ebersbach steht als Krautfest-Vorprogramm schon am Freitag an – am Freitag, den 13. Aber in dieser Hinsicht sind sie in den Goldäckern nicht abergläubisch.

TV Echterdingen:
Haug – Spiridopoulos, Rueff, Stehle, Korkmaz – Marinovic – Widmayer (81. Zschorsch), Schaller (74. Di Fabio), Lechleitner, Abt (57. Knoll)– Knödler.

TSV Blaustein:
Stoiber – Hummel (59. Schmid), Michael Passer (72. Wallisch), Fischer, Bihler (64. Hinkl) – Kling, Breunig, Daur, Marius Veith – Sauter (67. Erthle), Benjamin Passer.