Auf den Bonlandener Torhüter Luca Wiedmann kommt einiges an gegnerischer Angriffsstärke zu. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der SV Bonlanden und der TV Echterdingen treffen auf die Überraschungsteams der vergangenen Woche.

Filder - Die einen wollen ein Überwintern in der Abstiegszone verhindern, die anderen liebäugeln damit, heuer sogar noch ins oberen Tabellendrittel vorzustoßen. Ob daraus etwas wird, muss sich für die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen und des SV Bonlanden an den zwei letzten Spieltagen dieses Kalenderjahrs klären. An diesem Samstag bekommen es die beiden Filderteams mit den Überraschungsmannschaften der vergangenen Woche zu tun.

SV Bonlanden – TSV Buch

Die Pflicht ist für die erste Saisonhälfte allemal getan. Neun Zähler Abstand hat der Aufsteiger SV Bonlanden nach zuletzt sechs niederlagenlosen Begegnungen zur Abstiegszone – welche intern freilich eh nie als alleiniger Maßstab galt. Nun kommt erst einmal Kür. Wie viel mehr liegt drin? Die Richtung müssen die beiden verbleibenden Aufgaben des Fußballjahrs 2018 weisen. Zweimal treten die Filderstädter zuhause an, zweimal gegen Gegner aus der gehobenen Preisklasse. Dem Spiel gegen das Überraschungsteam aus Buch folgt eine Woche später das Kräftemessen mit dem Tabellenführer Hofherrnweiler.

„Mindestens vier Punkte aus diesen Partien, und wir können richtig zufrieden sein“, sagt der Trainer Klaus Kämmerer – dies im Wissen, „dass dafür alles passen muss“. Der aktuelle Kontrahent hat gerade erst mit einem 3:0 gegen den bis dato ungeschlagenen erwähnten Spitzenreiter aufhorchen lassen. Nicht nur das: die Gäste aus dem bayerischen Grenzgebiet, die per Sondergenehmigung am württembergischen Spielbetrieb teilnehmen, bringen das torhungrigste Sturmduo der Liga auf die Filder mit. Timo Leitner und Manuel Schrapp haben in dieser Saison zusammen bereits 22-mal eingenetzt. „Die wissen, wo das Tor steht. Überhaupt ist diese Mannschaft extrem unangenehm zu spielen“, sagt Kämmerer.

Yilmaz wieder fit

Andererseits war ja auch die Bonlandener Form in den vergangenen Wochen nicht die schlechteste. Zudem hat Kämmerer in personeller Hinsicht weiter die breite Auswahl. Außer dem Langzeitverletzten Ömür Karatas fehlen nur erneut Ronald Ried (Oberschenkelzerrung) und Markus Großhans (Bänderanriss im Sprunggelenk). Als sicher gilt, das der eigene Torjäger Ugur Yilmaz in die Startformation zurückkehrt. Der 31-Jährige hat zuletzt wegen leichter muskulärer Probleme vorsichtshalber eine Verschnaufpause erhalten. Beim 0:0 in Neu-Ulm kam er lediglich als Einwechselspieler zum Zug. Nun, rechtzeitig zum Jahresendspurt, ist Yilmaz wieder komplett fit.

TSV Blaustein – TV Echterdingen

Bis vor einer Woche wäre es der Krisengipfel schlechthin gewesen. Der TSV Blaustein: sechs Niederlagen in Serie. Der TV Echterdingen: fünf Niederlagen in Serie. Zwei Mannschaften im freien Fall. Wie gesagt: bis vor einer Woche. Am vergangenen Spieltag kam es zu einer weiteren Duplizität der Ereignisse: Beide Kontrahenten zogen gleichzeitig den Bremsschirm – Aufatmen allenthalben. Während die Gelb-Schwarzen den FV Sontheim mit 4:0 abservierten, düpierte ihr jetziger Gegner zum allgemeinen Erstaunen den ursprünglichen Titelanwärter Ebersbach auf dessen Platz mit 3:0. „Ein Ausrufezeichen“, sagt der Echterdinger Coach Christopher Eisenhardt. Es sieht so aus, als zeitigte der Trainerwechsel auf der Gegenseite Wirkung. Vor drei Wochen hat in Blaustein Rafael Da Silva nach nur viermonatiger Amtszeit das Handtuch geworfen. Seitdem fungiert der Abteilungsleiter Sandi Franjic als Interimslösung.

Doch nicht nur deshalb erwartet Eisenhardt „eine völlig andere Aufgabe“ als beim jüngsten Sieg. Der zweite Grund: die Platzverhältnisse. Der Tabellennachbar verfügt im heimischen Lixpark nur über Naturrasen. „Das wird auf entsprechend tiefem Boden allein über den Kampf gehen. Da darf man sich nicht zu schade sein, manche Dinge auch dreckig zu erledigen“, sagt Eisenhardt. Heißt: gefragt ist diesmal weniger gepflegte Ballkunst als die plakativ hochgekrempelten Ärmel. Dabei tendiert der Trainer gleichwohl dazu, derselben Startelf wie vor Wochenfrist zu vertrauen.

Chandolias bleibt im Tor

Letzteres bedeutet, dass den wieder zur Verfügung stehenden Valentin Haug (war krank) und Nico Plattenhardt (nach Gelb-Rot-Sperre) erst einmal nur ein Platz auf der Bank bliebe. Im Tor dürfte erneut der Haug-Stellvertreter Antonios Chandolias ran. „Der Toni hat seine Sache gut gemacht. Da gibt es keinen wirklichen Grund, zu wechseln“, sagt Eisenhardt.

Eine andere angedachte Personalie hat sich derweil zerschlagen. Stichwort Dennis Kattenberg – der beim A-Kreisligisten TSV Harthausen im Ärger geschiedene Torjäger befand sich wie berichtet zuletzt im Probetraining in den Goldäckern. Die Entscheidung hinsichtlich einer Verpflichtung hat er dem Verein nun selbst abgenommen: Kattenberg hat andernorts zugesagt, nämlich bei seinem Ex-Club TSV Plattenhardt in der Bezirksliga.