Endet mit ihm die Bonlandener Flaute? Der zuletzt fehlende Nico Presthofer ist diesmal wieder dabei. Foto: Archiv Günter Bergmann

Der SV Bonlanden und der TV Echterdingen treffen auf Gegner, gegen die es in der vergangenen Saison gehörig schief gegangen ist.

Filder - Was ein einzelnes Spiel so alles bewirken kann. Der TV Echterdingen schlagartig auf Gute-Laune-Trip, der SV Bonlanden derweil am Stimmungstiefpunkt der bisherigen Saison – nach dem Derby-1:0 im direkten Duell könnte die emotionale Ausgangslage bei den Filder-Landesligisten für den nun folgenden neunten Spieltag kaum gegensätzlicher sein. Die Gemeinsamkeit: beide treffen auf Gegner, gegen die es in der vorigen Runde gehörig schief gegangen ist.

SV Bonlanden – TSV Bad Boll

Der Spielplan ist bekanntlich kein Wunschkonzert. Man muss es nehmen, wie es kommt. Hätten sich die Beteiligten des SV Bonlanden dennoch etwas wünschen dürfen, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt vieles gewesen, ganz sicher aber nicht dieser Gegner. Ausgerechnet der TSV Bad Boll! Wenn das mal keine Ironie des Schicksals ist. Da befinden die Filderstädter sich in einer anhaltenden Flaute. Was auch immer die Mannschaft gerade versucht, der Ball will nicht ins Tor. Und just in dieser Phase also das Wiedersehen mit jenem Kontrahenten, an dem sich das Aufgebot des Trainers Klaus Kämmerer schon in ihrer vergangenen Hurrasaison die Zähne ausgebissen hat.

Zwei Begegnungen, zweimal 0:1 – und beide Male nutzte den Bonlandenern selbst eine personelle Überzahl nach frühen Boller Platzverweisen nichts. Die Boller als Bollwerk. Das ist die Vorgeschichte. „Wir sind angerannt, haben aber einfach nichts reingekriegt“, erinnert sich Kämmerer. So könnte man sich an der Humboldtstraße die bange Frage stellen: Warum sollte es dann gerade diesmal anders werden? Mitten auf einer Durststrecke, die überhaupt „unschön ist“, wie ihr Coach konstatiert. Seit vier Punktspielen sind die Seinen ohne Sieg. Keine Frage: der vermeintliche Titelfavorit steckt in einer Krise, spätestens seit dem vorigen Spieltag, nach welchem es die erwähnte Derbyschlappe zu verdauen gilt. „Der Frust danach war ziemlich groß“, sagt Kämmerer.

Freilich: manchmal setzt Frust auch neue Kräfte frei. Darauf bauen sie beim Vizemeister. Unverändert ist Kämmerer davon überzeugt, dass „es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Knoten platzt“. Bevorzugt gleich an diesem Freitagabend, unter Flutlicht auf dem Kunstrasen. Dort erwartet der Trainer „ein enges Spiel mit einem Gegner, der aggressiv gegen den Ball arbeitet“.

Dagegenhalten wollen die Bonlandener mit einer Aufstellung, in der es Veränderungen geben wird. Auf der linken Verteidigerposition dürfte Markus Großhans den kranken Mike Baradel ersetzen. Darüber hinaus stehen Dominic Schilling (nach Gelb-Rot-Sperre) und Nico Presthofer für eine Rückkehr in die Startelf bereit. Letzterer hat ein berufsbegleitendes Studium begonnen, weshalb er während der Hinrunde nur noch teilweise mitwirken kann. Für seinen diesmaligen Einsatz spricht schon allein ein Punkt: Presthofer gilt als torgefährlich. Eigentlich.

Ob er es besser macht als seine Teamkollegen zuletzt?

FV Sontheim/Brenz – TV Echterdingen

So groß der Bonlandener Frust, so groß derweil die Echterdinger Erleichterung. Deren Abteilungschef Phillip Wunsch spricht nach dem eigenen Erfolg im Prestigeduell von einem „Befreiungsschlag“ – und hofft, „dass das einen positiven Effekt auf die nächsten Spiele hat“. In denen eröffnet sich für die Gelb-Schwarzen nun die Chance, sich frühzeitig Luft zur Abstiegszone zu verschaffen. Drei der vier nachfolgenden Gegner kommen aus der unteren Tabellenregion: Sontheim, Stammheim und der TSV Neu-Ulm. Freilich: zumindest mit den Sontheimern war das auch in der vergangenen Saison nicht anders, und haben der Trainer Christopher Eisenhardt und die Seinen beim Ostalbclub dennoch ihr blaues Wunder erlaubt. 2:5 lautete das Resultat zuletzt im Juni, was die Echterdinger beinahe den Klassenverbleib gekostet hätte. „Es ist erneut eine Mannschaft, gegen die wir etwas gutzumachen haben“, sagt Wunsch. So wie vor Wochenfrist gegen den SV Bonlanden, als die Umsetzung dieses Vorhabens mit Friedrich Pfeifer Koellns goldenem Treffer gelungen ist.

Eben Pfeifer Koelln ist wie berichtet fortan nur noch sporadische Aushilfskraft, nachdem er sich beruflich nach Würzburg verändert hat. Am Sonntag dürfte es allerdings aufgrund der Nähe ins Fränkische schon gleich so weit sein. Verzichten muss Eisenhardt dagegen auf seinen Verteidiger Niko Zalac. Nach dessen roter Karte liegt das Urteil bereits vor: Der Neuzugang ist für drei Spiele gesperrt. Und auch Tobias Heim (Zerrung) fällt vermutlich aus. Derweil hat Aurel-Yorick Kamdem Mabou seine Bänderdehnung auskuriert. Er kehrt ins Echterdinger Aufgebot zurück.