Komm an mein Herz. Die Torschützen Duje Tokic und Oskar Douty (von links) freuen sich über den nächsten Echterdinger Treffer. Foto: Günter Bergmann

Der TV Echterdingen setzt seinen Aufwärtstrend mit einem 4:1-Heimerfolg gegen den TSV Buch fort – dies auch dank eines glücklichen Händchens seines Trainers.

Echterdingen - Zwei Spiele, zwei Siege – die Kontrahenten aus dem Bezirk Donau/Iller scheinen dem Fußball-Landeligisten TV Echterdingen in dieser Saison zu liegen. Nach dem 2:0 in der vergangenen Woche beim Aufsteiger Neu-Ulm hat das Filderteam am Sonntag sogleich nachgelegt: Vor eigener Kulisse gab es gegen den TSV Buch einen 4:1-Erfolg. „Meine Mannschaft hat eine sehr ordentliche Leistung gezeigt und die Partie verdient, aber vielleicht um einen Tick zu hoch für sich entschieden“, sagte der Echterdinger Trainer Christopher Eisenhardt, der mit seinen Personalrochaden nach dem 1:1-Halbzeitstand ein glückliches Händchen bewies. Denn: an allen weiteren Treffern für die Gelb-Schwarzen waren Einwechselspieler beteiligt.

„Wie Schulbuben verhalten“

Eisenhardts Amtskollege Harald Haug hatte derweil einen dicken Hals. Er kritisierte die Seinen hart für ihren erneut in die Hosen gegangenen Auftritt in den Goldäckern, nachdem die Gäste aus dem Bayerischen schon beim Saisonfinale der vergangenen Spielzeit an selber Stätte eine 0:4-Schlappe kassiert hatten. Seinerzeit hatten die Echterdinger dadurch ihren Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen und sich auf den letzten Drücker den Klassenverbleib gesichert. „Wir haben uns heute in der Defensive mitunter wie Schulbuben verhalten – das geht gar nicht“, sagte der Gästecoach und kündigte internen „Redebedarf“ an.

Einen solchen wird es indes auch bei den siegreichen Platzherren geben, wenn auch in deutlich weniger dramatischer Form. „Mir hat es überhaupt nicht gefallen, wie sorglos wir uns speziell nach dem 3:1 präsentiert haben“, sagte Eisenhardt, dessen Team nun auf den zehnten Tabellenplatz geklettert ist.

Sein Aufgebot durfte sich in der Schlussphase der Partie in der Tat glücklich schätzen, gegen nie aufsteckende Bucher nicht noch weitere Gegentreffer hinnehmen zu müssen. So etwa versprang dem enteilten Manuel Schrapp bei seinem Abschluss der Ball und ging nur wenige Zentimeter am Echterdinger Gehäuse vorbei. Der Schlussmann Valentin Haug wäre in dieser Szene wohl machtlos gewesen. Zuvor hatte der Kapitän nahezu im Minutentakt gefährliche Gäste-Möglichkeiten entschärft und damit seine Mannschaft überhaupt im Rennen gehalten.

Ausgleich als Wirkungstreffer

In der ersten Hälfte waren die Gastgeber früh in Führung gegangen und hatten sich für eine starke Anfangsphase belohnt. Oskar Douty hatte nach Vorarbeit von Philipp Widmayer das 1:0 erzielt. Danach kam der Gegner aber besser in Tritt und landete mit dem 1:1-Ausgleich nach einer halben Stunde Spielzeit durch Timo Leitner einen absoluten Wirkungstreffer. An diesem Gegenschlag hatten die Gelb-Schwarzen zu knabbern. Sie verloren zwischendurch komplett den Faden.

In der Halbzeitpause reagierte Eisenhardt und brachte Nico Plattenhardt für den blass gebliebenen Rechtsverteidiger Sven Dobler in die Partie – ein Schachzug, der sich auszahlen sollte. Denn der Youngster bereitete anschließend mit seinen Maßflanken die Treffer zur besagten 3:1-Führung vor. Zunächst profitierte der vorherige Vorlagengeber Widmayer, der in der 62. Minute die Kugel volley nahm und auf 2:1 stellte. Elf Minuten vor dem Ende bediente Plattenhardt dann den ebenfalls eingewechselten Duje Tokic. Das Strickmuster diesmal: Flanke, Kopfball, Tor. Auch der vierte Echterdinger Streich in der Nachspielzeit war eine Co-Produktion zweier Ergänzungsspieler. Mevlut Köse leistete die Vorarbeit für seinen Teamkollegen Josip Milos. Damit waren die Verhältnisse endgültig geklärt.

TV Echterdingen:
Haug – Dobler (46. Plattenhardt), Stehle, Gracia-Franco, Hertel – Aycil (62. Tokic), Lechleitner, Heim (82. Milos), Widmayer – Arslan (78. Köse), Douty.

TSV Buch:
Glassl – Seifert (68. Negele), Amann, Salger, Zott – Fabian Zeh, Schabel (72. Schrapp) – Jenuwein – Leitner, Sailer (60. Hampel), Marco Zeh (68. Merkel).