Philipp Widmayer erzielte in Ebersbach zwei Tore – gezählt hatte allerdings nur jenes zum 1:1-Ausgleich. Foto: Günter Bergmann

Der Referee steht bei der 1:2-Niederlage in Ebersbach im Fokus der Kritik.

Ebersbach - Keine Frage: Christopher Eisenhardt, der neue Coach des Fußball-Landesligisten TV Echterdingen, war nach seiner misslungenen Auswärtspremiere im gestrigen Punktspiel beim SV Ebersbach merklich angefressen – geendet hatte die Begegnung gegen den Angstgegner des Filderteams schließlich mit einer 1:2-Niederlage. Allerdings ärgerte er sich weniger darüber, dass die Gelb-Schwarzen inzwischen schon seit nunmehr neun Pflichtspielen auf einen Sieg gegen diesen Kontrahenten warten.

Der Schiedsrichter zieht den Zorn der Gastgeber auf sich

Nein. Vielmehr hatte das Schiedsrichter-Gespann um den Unparteiischen Florian Guth mit zahlreichen strittigen Entscheidungen den Zorn der Gäste auf sich gezogen. Laut Christopher Eisenhardt war dem TVE nicht nur ein regulärer Treffer aberkannt worden, auch der Platzverweis für Oskar Douty war aus seiner Sicht keinesfalls berechtigt. Der kurz nach der Halbzeitpause für den angeschlagenen David Hertel (Oberschenkelverletzung) eingewechselte Neuzugang war beim 1:1-Zwischenstand für sein angebliches wiederholtes Foulspiel in der 63. Minute mit Gelb-Rot vom Platz geflogen – somit befanden sich die Echterdinger die restliche Spielzeit in personeller Unterzahl. „Uns wurde damit die Chance genommen, etwas Zählbares aus dieser Partie mitzunehmen“, ärgerte sich Eisenhardt, der gleichwohl am „insgesamt verdienten Sieg für die Ebersbacher“ nicht rütteln wollte.

Drei Minuten nach dem Platzverweise schlagen die Gastgeber zu

Nur drei Minuten nach dem ominösen Platzverweis schlugen die Platzherren dann sogleich Kapital aus ihrer zahlenmäßigen Überzahl: Lukas Grünenwald nutzte die entstandene Unordnung in der Echterdinger Hintermannschaft eiskalt mit einem strammen Abschluss aus 16 Metern Torentfernung zum 2:1 – es sollte schlussendlich schon der Siegtreffer sein.

Gestartet war das Filderteam nach seinem eigenen 2:1-Auftaktsieg in der Vorwoche gegen den TSV Bad Boll in der aktuellen Begegnung im Ebersbacher Stadion Strut allerdings nicht so, wie sich das ihr Trainer Eisenhardt vorgestellt hatte. „Wir hatten in der ersten halben Stunde Anlaufschwierigkeiten“, sagte der 34-Jährige, dessen Aufgebot nur wenig später in Rückstand geriet: Jannik Froschauer hatte nach einem Patzer im Gäste-Strafraum keine Mühe, zum 1:0 (33.) einzunetzen. Wiederum zehn Minuten danach traf Philipp Widmayer nach Vorarbeit von Friedrich Pfeifer Koelln zum 1:1 – ehe das Gäste-Duo kurz vor dem Pausenpfiff in exakt gleicher Besetzung für das vermeintliche 1:2 sorgte. Jedoch: die Unparteiischen hatten den Ball zuvor im Aus gesehen und den Treffer nicht anerkannt.

„Es ist schon erstaunlich, dass ein Linienrichter aus 50 Metern Entfernung diese Situation bewerten kann“, lautete Eisenhardts Schlusswort. Ein Lachen hatte er sich dabei allerdings verkniffen.

SV Ebersbach:
Schurr – Breit, Ivezic, Strohmaier, Kqiraj – Ujupaj (68. Djorovic), Roos, Grünenwald, Kalafatis (83. Schmidt) – Celiktas (71. Baumgartner), Froschauer.

TV Echterdingen:
Chandolias – Plattenhardt, Lechleitner, Stehle (51. Douty), Hertel – Köse (79. Milos) – Dobler, Heim, Widmayer (70. Aycil) – Pfeifer Koelln – Schaller (67. Arslan).