Die bittere Zugabe: Alexander Fregien sah Rot und ist damit bis auf Weiteres gesperrt. Foto: Günter Bergmann

Der TV Echterdingen unterliegt dem TSV Neu-Ulm mit 2:3. Doch nicht nur deshalb ist der Frust groß.

Echterdingen - Es war ein gebrauchter Sonntag für die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen. Im Heimspiel gegen den TSV Neu-Ulm führten die Gelb-Schwarzen mit 2:1, mussten sich dann aber nach zwei groben Patzern noch mit 2:3 geschlagen geben. Entsprechend enttäuscht zeigte sich der Trainer Christopher Eisenhardt. „Es fällt mir schwer, das alles in Worte zu fassen“, sagte der Coach – erst recht ob der bitteren Zugabe in Form einer roten Karte für einen seiner wichtigsten Spieler.

Der Spielfilm

Die Echterdinger waren in den Anfangsminuten noch im Halbschlaf, Neu-Ulm präsenter und aggressiver in den Zweikämpfen. Die Folge: das 0:1 durch Alexandro Casullo in der 11. Minute. Nach dem Tor wachten die Gastgeber langsam auf und glichen prompt aus: Alexander Fregien traf mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1 (20.). Nach dem Wiederanpfiff war die Eisenhardt-Elf die aufgewecktere Mannschaft. Tobias Heim überwand mit einem gefühlvollen Heber den Gästekeeper Kim Anders, der zu weit vor seinem Tor stand – die Führung.

Doch dann begannen die Echterdinger, sich das Leben selbst schwer zu machen. Zuerst köpfte Nico Plattenhardt im eigenen Strafraum den Ball vor die Füße des Neu-Ulmer Angreifers Florian Ufschlag, der nur noch einschieben musste (68.). Und kurz vor Schluss kümmerte sich bei einem Freistoß niemand um Nico Patent, der zum 2:3 einköpfte. Perfekt war damit die erste Echterdinger Heimniederlage seit Ende April.

Das Trainerfazit

Ernüchterung pur, Enttäuschung pur. So lässt sich die Echterdinger Gefühlslage wohl am besten zusammenfassen. „Wie wir beim zweiten und dritten Gegentor verteidigt haben, ist für mich unerklärlich. Das hat mit Landesliga nichts zu tun“, resümierte Eisenhardt. Besonders beklagte sich der Trainer über die in der letzten halben Stunde kämpferische Leistung der Seinen: „Ich habe nach dem 2:1 keinen Rückenwind erkennen können. Der Wille zum dritten Tor hat gefehlt.“ Mit einer solchen Leistung, so Eisenhardt, brauche man in der Tabelle nicht nach oben schauen – sondern eher erneut nach unten.

Die bittere Zugabe

Zu allem Überfluss sah Alexander Fregien in der Nachspielzeit die rote Karte, als er seinen Gegenspieler an der Mittellinie umgrätschte, um einen Konter zu verhindern. Der Flügelflitzer wird somit in den nächsten Spielen fehlen – und in denen warten zwei ganz schwere Brocken, nämlich der Tabellendritte SV Ebersbach und der Tabellenzweite TSV Oberensingen.

Immerhin: in Aris Charalampidis und Niko Zalac hatte Eisenhardt zwei wichtige Stützen wieder zur Verfügung. Charalampidis war zum ersten Mal seit seinem Innenbandriss Anfang September wieder dabei, blieb nach seiner Einwechslung aber blass. Auch konnte der Angreifer Tahir Bahadir seine Torflaute nicht beenden. TV Echterdingen: Kamphues – Plattenhardt (69. Charalampidis), Ivan, Stehle, Hertel – Fregien, Heim, Garcia-Franco (78. Zalac), Knoll – Bahadir, Kienzle (67. Berisha). TSV Neu-Ulm: Anders – Kurz, Schuhmacher, Rupp, Schweizer (64. Gnann, 69. Merk) – Beer (87. Schlotter), Patent, Fidan – Casullo, Ufschlag (90.+1. Yakoubi), Kidane.