Hat seine Mannschaft gegenüber der vergangenen Woche nicht wiedererkannt: Calcios Trainer Clemente Peccerella. Foto: Archiv Yavuz Dural

Eine abwesend wirkende Calcio-Elf aus Echterdingen verliert in Deizisau mit 1:2.

Deizisau - Es wird allmählich zur Gewohnheit: in der einen Woche hui, in der nächsten pfui. Auch an diesem Spieltag haben die Landesliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen ihr Auf und Ab der Rückrunde fortgesetzt. Statt im Auswärtsspiel beim TSV Deizisau für die mögliche Vorentscheidung im Kampf um den Klassenverbleib zu sorgen, kassierte das Filderteam eine ernüchternde 1:2-Niederlage. „Die Mannschaft war gegenüber der vorangegangenen Partie nicht wiederzuerkennen“, sagt der Trainer Clemente Peccerella, „keine Zweikämpfe gewonnen, vom Kopf her nicht auf dem Platz – das war gar nichts, und so kann man in dieser Liga nicht bestehen.“

So gilt nach dem zuletzt starken 3:2 gegen den SC Geislingen: wie gewonnen, so zerronnen. Bei einem Sieg wäre der Echterdinger Abstand zur Abstiegszone auf neun Zähler angewachsen. Nun ist es nur ein Fünf-Punkte-Polster, das der Aufsteiger mit auf die Zielgerade nimmt. Wieder einmal standen das eigentlich vorhandene Potenzial und die gezeigte Leistung im Widerspruch. „Wie eine derartige Vorstellung möglich ist, will ich auch erst mal wissen“, grantelt Peccerella, „wahrscheinlich hatten einige die Begegnung schon im Voraus gewonnen gehabt.“ Tatsächlich verloren die Seinen sie praktisch gleich in der ersten Hälfte. In jener gelangen dem deutlich wacher und präsenter wirkenden Gegner zwei Treffer nach identischem Strickmuster. Beide Male versäumte es die linke Calcio-Abwehrseite mit dem Youngster Franc Cagalj, Flankenbälle zu verhindern – beide Male vollstreckten die Deizisauer Gastgeber aus zentraler Position. Bei dem einen Streich hieß der Schütze Nico Stumpp, beim anderen Benjamin Widmaier.

Rekordverdächtige 13 gelbe Karten

Der Rest? Gut, nach der Pause kamen die Echterdinger etwas besser in die Gänge. Aber Zwingendes war selbst dann kaum zu registrieren, als Peccerella in dem von einem Muskelfaserriss genesenen Winterpausen-Neuzugang Diamant Avdiu sowie Sandro Villani und Murat Öcal drei frische Offensivkräfte auf den Rasen beordert hatte. Das Anschlusstor fiel erst in der 84. Spielminute. Josip Pranjic war nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle. Ansonsten gab es nur noch einen Aufreger: Ein weiterer Kopfball, diesmal von dem Innenverteidiger Kaan Tosun, segelte knapp am Ziel vorbei.

Freilich: der Ausgleich wäre auch nicht verdient gewesen. Vorne lagen die Gäste schließlich nur in einer Statistik: Von den rekordverdächtigen 13 gelben Karten, die der Schiedsrichter zog, gingen neun an sie. Peccerellas Kommentar: „Die Quittung für eine Reihe dummer Fouls.“ Es passte zu diesem Echterdinger Nachmittag.

TSV Deizisau:
Eiberle – Kaufmann, Clauss, Hafner, Staas (78. Marius Ruoff) – Kendel, Lohmüller, Widmaier, Isik (88. Ganter) – Siekerman, Stumpp (67. Mädel).

Calcio Leinfelden-Echterdingen:
Müller – Manafis, Tosun, Malamidis, Cagalj (70. Öcal) – D’Andrea (53. Avdiu), Pranjic – Nkansah, Basol (61. Villani), Parrinello – Candan.