In Sachen Begrünung ist entlang der Schlossstraße noch Luft nach oben. Bürgermeister Michael Ilk (vorne rechts, orangefarbenes Shirt) erläutert die Tunnel-Pläne. Foto: factum/Granville

Ludwigsburg will zwischen 2026 und 2030 eine Landesgartenschau ausrichten. Bei Bürgerspaziergängen sollen die Ludwigsburger ihre Ideen zu den Plänen geben. Am Sonntag war der gut besuchte Auftakt.

Ludwigsburg - Eine grüne Achse mittendurch die Stadt, von der Ruine Marienwahl über Walckerpark, Schloss und Sternkreuzung bis hin zum Salonwald: Sich dieses Szenario vorzustellen, während man die verkehrsumtoste Bundesstraße 27 entlangwandert, bedarf einiger Fantasie.

Doch genau diese grüne Achse will die Stadt Ludwigsburg schaffen, falls sie den Zuschlag für eine der Landesgartenschauen zwischen 2026 und 2030 bekommen. „Die Grundidee ist, den grünen Ring um Ludwigsburg herum an die Innenstadt anzubinden“, erklärte Jürgen Straß vom Fachbereich Tiefbau und Grünflächen am Sonntag mehr als 60 Bürgern bei einem Stadtspaziergang zur Bewerbung. Ob von Norden oder von Süden kommend : Aus allen Richtungen solle es möglich sein, durch Grünstreifen in die Stadtmitte zu gelangen.

Aus der Schlossstraße soll ein Stadtboulevard werden

Vom im Dornröschenschlaf liegenden Park an der Heilbronner Straße samt einstigem Landgutdes Kronprinzen Wilhelm marschierte die Gruppe mit Jürgen Straß, Bürgermeister Michael Ilk und dem Landesgartenschau-Bewerbungsteam über Wiesen, Parkplätze, Straßen, Gassen und Waldwege durch die Stadt, um Eindrücke von den Flächen zu erhalten, die für eine Gartenschau umgestaltet werden sollen – und Eindrücke von der Kernidee, den B27-Tunnel zu verlängern und die Schlossstraße zu einem Stadtboulevard zu machen.

„Dafür könnte die Landesgartenschau ein Katalysator sein“, sagte Ilk. Ohne die Gartenschau sei die Tunnelverlängerung kaum zu stemmen: Das Regierungspräsidium fördere sie nicht, weil die Versenkung der Fahrbahn nur eine optische, aber keine verkehrliche Verbesserung bringe. „Was kostet die Untertunnelung denn?“, wollte eine der Mit-Spaziererinnen wissen. „Ganz grob rechnet man für einen Kilometer Tunnel mit 100 Millionen Euro, aber das ist wirklich nur eine ungefähre Hausnummer“, so Ilks Auskunft. Der avisierte Tunnel zwischen Sternkreuzung und Heilbronner Torhaus wäre 800 Meter lang.