Der Landesfrauenrat sieht in dem Film die Vorführung eines veralteten Rollenmusters. Foto: Screenshot

Der neue Imagefilm der Stadt Stuttgart ruft beim Landesfrauenrat Baden-Württemberg heftige Kritik hervor. Das Bild der Frau, die im Dirndl oder als Balletttänzerin gezeigt wird, entspreche einem veralteten Rollenmuster.

Stuttgart - Heftige Kritik übt der Landesfrauenrat Baden-Württemberg an dem neuen Imagefilm für Stuttgart, weil dieser veraltete Rollenmuster vorführe und keine gute Werbung für eine zukunftsorientierte Stadt sei. In einem Brief an Armin Dellnitz, den Geschäftsführer von Stuttgart-Marketing, beklagt Charlotte Schneidewind-Hartnagel, die Vorsitzende des Dachverbandes von zahlreichen Frauenverbänden des Landes, „das Verharren im Überholten und die dafür eingesetzten Steuermittel“.

In dem knapp dreiminütigen Film der Agentur Traumwelt, den Stuttgart-Marketing und die Stadt Stuttgart finanziert haben, sei der Unterschied der Geschlechter alles andere als klein. Frau Schneidewind-Hartnagel protestiert: „Die Bilder zeigen Männer als Macher, sei es als DJ, Koch, Dirigent, Barkeeper, Konstrukteur, Erklärer, Wissenschaftler, Sportler, stolze Reiterstatue: Frauenbilder hingegen zeigen Frauen überwiegend tanzend, zu DJ-Musik, im Ballett, auf dem Wasen, als Bier schleppende Oberkörper im Dirndl oder als nacktes Kunstwerk in der Staatsgalerie.“