Vier Landesausstellungen in drei deutschen Bundesländern laden zu unterhaltsamen Entdeckungsreisen in die (Kunst-)Geschichte ein. Foto: armeemuseum

Vier Landesausstellungen in drei deutschen Bundesländern laden zu unterhaltsamen Entdeckungsreisen in die (Kunst-)Geschichte ein.

Von der Malerei der Renaissance über die Stadtgründung Karlsruhes bis zu Napoleon reicht das Themenspektrum der vier Landesausstellungen, die dieses Jahr in Deutschland zu sehen sind - im bayerischen Ingolstadt, im baden-württembergischen Karlsruhe sowie in Wittenberg und Dessau in Sachsen-Anhalt.

Lucas Cranach der Jüngere: 500. Geburtstag
Mit einer Landesausstellung feiert Sachsen-Anhalt den 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren. Wie sein Vater war er nicht nur ein virtuoser Meister seines Fachs, sondern auch ein wichtiger Wegbegleiter Martin Luther: Cranach-Porträts von ihm und seinen Mitstreitern gaben der Reformation ein Gesicht. In Wittenberg lernen Urlauber vom 26. Juni bis zum 1. November in der Schau „Entdeckung eines Meisters“ Leben und Werk des Malers kennen. Unter dem Motto „Pop up“ wartet im Augusteum auch eine Mitmach-Werkstatt mit interaktiven Exponaten und begehbaren Ausstellungsmodulen auf kleine und große Entdecker. Weitere Ausstellungsorte sind die Stadtkirche Sankt Marien, die Cranach-Höfe und das Cranach-Haus in Wittenberg sowie der Johannbau und das Gotische Haus in Dessau (www.cranach2015.de).

Karlsruhe: Eine Stadt feiert 300. Geburtstag
Am 17. Juni 1715 legte Karl Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach, den Grundstein zu einem neuen Schloss und gründete im selben Jahr eine Stadt, die bis heute seinen Namen trägt: Karlsruhe. Anlässlich des 300. Stadtgeburtstags findet nun in ebendiesem Schloss eine „Große Landesausstellung“ des Landes Baden-Württemberg statt. Bis zum 18. Oktober beleuchtet das Badische Landesmuseum mit der Schau „Karl Wilhelm 1679-1738“ das Leben des absolutistischen Landesfürsten. Bei Kostümführungen wird das höfische Leben des Markgrafen lebendig. Die Besucher erfahren alltägliche, aber auch pikante Geschichten über Karl Wilhelm und seine Frau Magdalene Wilhelmine. Dem Residenzbau und dem fächerförmigen Stadtgrundriss widmet sich die Architekturführung „Ein Traum in Stein“, die im Park beginnt und auf dem Schlossturm endet (www.landesmuseum.de).

Ingolstadt: Napoleon und das Königreich Bayern
Vor 200 Jahren erlebte Napoleon sein „Waterloo“: Am 18. Juni 1815 verlor der Franzose seine letzte Schlacht und wurde in der Folge auf die Atlantikinsel St. Helena verbannt. Einige Jahre war Bayern ein enger Verbündeter des französischen Kaisers. Auf diese Zeit blickt bis zum 31. Oktober die diesjährige bayerische Landesausstellung zurück. Das Bündnis mit Napoleon brachte Bayern die Königskrone, ein vergrößertes Territorium und die erste liberale Verfassung. Im Armeemuseum im Neuen Schloss Ingolstadt wartet die Schau „Napoleon und Bayern“ mit Exponaten aus französischen, russischen und schwedischen Sammlungen auf. Diese erzählen auch vom hohen Blutzoll, den die zahlreichen Kriegszüge Napoleons kosteten: Rund 30 000 bayerische Soldaten ließen allein 1812 in Russland ihr Leben (www.hdbg.de).

Karlsruhe: Blick ins Mahlerey-Cabinet
Karoline Luise von Baden war eine passionierte Kunstsammlerin. Die Markgräfin von Baden erwarb niederländische Meisterwerke des 17. Jahrhunderts und französische Gemälde des 18. Jahrhunderts, darunter Werke von Rembrandt, David Teniers und Jean Siméon Chardin. Eine weitere „Große Landesausstellung“ Baden-Württembergs führt die Werke des einstigen „Mahlerey-Cabinets“, die sich heute in Karlsruhe, aber auch in internationalen Museen befinden, erstmals wieder zusammen. Vom 30. Mai bis 6. September sind mehr als 200 Gemälde in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen, die die „Meister-Sammlerin“ zusammengetragen hat (www.kunsthalle-karlsruhe.de).