David Klopp arrangiert Baumstämme in einer Klinge. Foto: Gottfried Stoppel

Der Designer David Klopp ist in seine Heimat am Engelberg zurückgekehrt und ist seit einem Jahr dabei, die Natur zu gestalten. Im dortigen Wald schafft er kunstvolle Arbeiten aus Holz und Stein.

Winterbach - Im Wald nahe des Winterbacher Teilortes Engelberg kann man etliche ungewohnte Objekte im Wald entdecken. Die ältere Spaziergängerin deutet aus eine Reihe kleiner Steintürme in einem Bachbett. „Da hat jede ihren Charakter“, staunt sie über die Prozession der Figuren im Wasserlauf. Wenn man sich umdreht, sieht man Steinturm auf einen Baumstumpf, der sich in den Himmel reckt wie der Baum, der einst dort stand. Und einige Meter weiter überraschen in einer Klinge viele zebrahaft gestrichene Stämme, die wie Streichhölzer über dem Bachbett liege, bunte Muster vor dem braunem Lehmhang.

Geschaffen hat dies der Designer David Klopp, dessen Elternhaus nicht weit entfernt am Engelberger Sandweg liegt. Der 31-Jährige war bereits als Vertriebsmanager in der Biobranche tätig, als Veranstaltungstechniker im Filmgeschäft – und hat die Welt bereist, unter anderem als Surfer an den schönsten Wellenstränden in Peru und Australien. Vor gut einem Jahr kam er mit lädiertem Meniskus zurück nach Winterbach, und ließ sich in einer Spezialklinik operieren. „Der Heilungsprozess hat länger gebraucht als ich dachte“, erzählt David Klopp, der momentan sein Geld mit Kunstkursen und Führungen verdient.

Auf Laufstöcke angewiesen und damit verlangsamt, gewann der Designer einen neuen Blick auf seine Umgebung – eine Landschaft, die er von Kindheit an kennt. Der Wald westlich des Engelbergs ist mit steilen dunklen Klingen durchzogen, Laub- und Nadelbäume wechseln sich ab, mit den Tages- und Jahreszeiten ändern sich Licht und Schatten. Von solchen Dingen lässt er sich inspirieren. „Das ist vor allem eine Achtsamkeitsübung“, erklärt Klopp. Er gehe ohne Plan los und lasse die Örtlichkeiten auf sich wirken. Dann fange er spontan bauen, und zwar wie der britischen Landartkünstler Andy Goldsworthy mit Materialen, die er am Ort vorfinde – Steine, Äste, Hölzer und Tannenzapfen.