Minister Hermann beim Besuch der Autobahnmeisterei Ludwigsburg. Foto: Christoph Link/Ch. Link

Das Land Baden-Württemberg wird vom 1. Januar 2021 an die Verwaltung der Autobahnen an eine Gesellschaft des Bundes übergeben. Bei der Autobahnmeisterei Ludwigsburg gab es eine Art Abschied.

Ludwigsburg - Bei einem gemeinsamen Besuch von Staatssekretär Steffen Bilger (CDU) und dem Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in der Autobahnmeisterei Ludwigsburg haben die beiden Politiker am Freitag den Mitarbeitern der 15 Autobahnmeistereien im Land für ihre Arbeit gedankt. „Die Autobahnmeistereien leisten einen wichtigen Beitrag für die Mobilität in Deutschland“, so Bilger. Die Beschäftigten verdienten „in ihrem harten Job“ die besten Rahmenbedingungen – und dabei könnten sie sich auf die Unterstützung des Bundes verlassen. Bilgers Hinweis auf den Bund kam nicht von ungefähr: Denn vom 1. Januar 2021 wird nicht mehr das Land Baden-Württemberg, sondern die neu gegründete Gesellschaft des Bundes – die Autobahn GmbH – für die Verwaltung und den Betrieb der Autobahnen im Südwesten mit einem Streckennetz von 1050 Kilometern zuständig sein.

Das Landeswappen verschwindet von der Dienstkleidung

Verkehrsminister Hermann betonte die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Strukturreform. Er gehe davon aus, dass „der Übergang im Januar gut klappen wird“. Stephan Krenz, Chef der Autobahn GmbH betonte, dass die Verkehrssicherheit auch bei den Vorbereitungen für den Betriebsstart der Autobahn GmbH die „höchste Priorität“ habe und der Betriebsdienst eine Schlüsselposition habe. Die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Ludwigsburg arbeiteten rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Krenz berichtete, dass bereits Neuerungen in die Wege geleitet werden. So müssen für die Fahrzeuge die Halterwechsel vom Land auf den Bund erfolgen. Neufahrzeuge der Autobahnmeistereien werden künftig nicht mehr Kfz-Kennzeichen aus dem Südwesten sondern ein Berliner Kennzeichen haben. Auch wird neue Dienstkleidung ausgegeben. Bei der Warnfarbe Orange wird es bleiben, aber das baden-württembergische Landeswappen wird verschwinden.

2600 Tonnen Salz und 220.000 Tonnen Salzlösung im Lager

Falk Behrendt, Erster Hauptstraßenmeister und Leiter der Autobahnmeisterei Ludwigsburg, berichtete von einem relativ guten Fuhrpark, über den sein Betrieb verfüge. Seit gut einem Jahr ist auch ein Elektrofahrzeug dabei, ein Mercedes-Benz Vito, was den grünen Verkehrsminister besonders freut. Die Autobahnmeisterei Ludwigsburg gilt als eine „Brennpunktmeisterei“ mit über dem Durchschnitt liegenden Verkehrsströmen. Sie ist für 70 Kilometer auf der A8 und der A81 zuständig – darunter fällt auch der Engelbergtunnel – und sie hat mit einer Verkehrsbelastung von mehr als 110 000 Autos am Tag zu tun. Für den Winter ist die Autobahnmeisterei gut vorbereitet: Sie hat eine Lagerkapazität von 2600 Tonnen Auftausalz und 220 000 Liter Salzlösung (Sole). Vor allem das Verhindern von Eisglätte sei der Job des Winterdienstes, so Falk Behrendt. Mit Schneeräumen hatten es die Ludwigsburger in den milden Wintern eher weniger zu tun.