Derzeit wegen der Witterung gesperrt, ansonsten offenbar kein Problemfall: Mountainbike-Trail im Fellbacher Wald. Foto: Dirk Herrmann

Auch der Fellbacher Wald war vom Starkregen im vergangenen Sommer betroffen. Über das Ausmaß der Schäden hat der Revierförster Auskunft gegeben. Beim Streitthema der Trails für Mountainbiker gibt es offenbar eine gewisse Entspannung.

Der Kappelberg oberhalb von Fellbach ist ein beliebtes Naherholungsziel. Die Waldschlössle-Gastronomie lockt ebenso wie die tollen Perspektiven von der Ebene aus in Richtung Landeshauptstadt, verbunden mit einem kleinen Spaziergang ins Waldgebiet. Dort ist gut sein, denn schon vor fast genau zwei Jahren konstatierte der Leiter des Forstreviers Fellbach-Kernen, Stefan Baranek: „Wir haben einen sehr gesunden Wald, dessen Bestand stabil ist und ein ideales Mischverhältnis aufweist.“

 

Geringe Schäden durch Starkregen

Ähnlich war es dieser Tage auch im Verwaltungsausschuss des Fellbacher Gemeinderats, als Revierförster Baranek und der stellvertretende Forstamtsleiter des Rems-Murr-Kreises, Ulrich Häußermann, über den Zustand des Fellbacher Stadtwalds berichteten. Baraneks Diagnose: „Ein gesunder Wald ist ein sicherer Wald und ein Wald mit Würde.“ Der Fellbacher Wald sei „gut aufgestellt“, zudem habe der Starkregen 2024 weniger Schäden als andernorts hinterlassen.

Es seien vielfältige Aufgaben, „die auf den Wald hereinprasseln“, sagte Häußermann. Und mit Blick auf die Wälder der Region Stuttgart: „Der Klimawandel überragt alles.“ Es gelte, die Artenvielfalt zu erhalten und klimaresiliente Bäume zu pflanzen, so der Mann vom Rems-Murr-Forstamt. Rund 600 Neupflanzungen sind für das laufende Jahr geplant – je 200 Stieleichen, Maronen und Douglasien. Auch wenn die Roteiche Baum des Jahres 2025 sei, würden in Fellbach heimische Eichensorten verwendet, erläuterte Baranek.

Allerdings setzten Totholz und Schädlinge allgemein der Waldgesundheit zu und gefährdeten die Verkehrssicherheit, auch im Fellbacher Stadtwald. Das Totholz werde dort in der Regel nur im Bereich der Waldwege beseitigt. „Diese Verkehrssicherungsmaßnahmen erfordern von Jahr zu Jahr einen höheren Aufwand“, erläuterte Baranek.

Keine Entwarnung gibt es in Sachen Wildverbiss an Jungpflanzen im Stadtwald. „Die verstärkten Anstrengungen beim Rehwildabschuss sind daher aufrechtzuerhalten“, so Baraneks Vorgabe. Die jungen Douglasien würden mit einem sogenannten Fegeschutz versehen, „damit sie im Frühjahr keinen Schaden nehmen, wenn die Rehböcke ihre Geweihe an den Pflanzen reiben, um die Basthaut von Geweihen abzuscheuern“, erklärte der Revierförster.

Eschen im Oeffinger Scillawald geschädigt

Der Blick in den Norden Fellbachs nahe dem Neckarufer sorgt bei den Verantwortlichen für manche Sorgenfalten: Denn besonders geschädigt sind die Eschen im geschützten Scillawald bei Oeffingen. Die durch einen Pilz hervorgerufene schwere Baumkrankheit breite sich immer weiter aus und führe zum Absterben der Pflanze. Im Naturschutzgebiet Scilla-Wald sei allerdings eine Entnahme der Bäume immer mit hohen Auflagen verbunden.

Am Rande gestreift wurde ein Thema, das vor einigen Jahren scharfe Debatten ausgelöst hatte: die Trails für Mountainbiker auf dem Kappelberg. Offenbar haben sich die einstigen Kontrahenten angenähert. Das lässt sich aus der Antwort schließen, nachdem Stadträtin Beate Wörner (Grüne) sich nach den Folgen des Starkregens für die Mountainbike-Trails erkundigte. Hier haben sich das gute Miteinander und die legalen Trails bewährt, betonte Häußermann. Die Wege seien nach dem Regen von Ehrenamtlichen instandgesetzt und neue „wilde“ Routen so vermieden worden.

Im Gremium gab es unisono reichlich Lob für die Fellbacher Forstbilanz. So betonte CDU-Fraktionschef Franz Plappert: „Wir haben frühzeitig auf Mischwald gesetzt“, daher stehe der Fellbacher Wald jetzt „besser da als manch anderer“.