Winzig klein, aber ganz schön lästig: Fruchtfliegen sind echte Plagegeister. Foto: dpa

Fruchtfliegen schweben dieser Tage wieder verstärkt um Obstschale und Biomüll. Wir haben Tipps, wie man die ungebetenen Gäste wieder los wird.

Stuttgart - Forscher mögen ihre Freude haben an Fruchtfliegen, für den gemeinen Bürger sind sie vor allem eines: nervig. Vor allem im Sommer bevölkern sie die Obstkörbe und umschwirren den Biomüll. Aber wie kriegt man die Plagegeister wieder los? Dafür gibt es verschiedene Methoden – humanere und weniger humane.

Frucht- oder Obstfliegen sind winzig klein, nur etwa zwei Millimeter groß. In faulendem Obst legt die Drosophila melanogaster (so der lateinische Name der Obstfliege) ihre Eier ab, damit ihre Larven gleich nach dem Schlüpfen mit Nahrung versorgt werden. Der Geruch von verrottendem Obst zieht die Tierchen magisch an. Hat man sie erst einmal in der Küche, vermehren sie sich rasend schnell – eine Fähigkeit, die die Fruchtfliege zum Lieblingstier von Wissenschaftlern machte. Millionen von Obstfliegen schwirren in Laboren auf der ganzen Welt umher.

Experten raten, Obst in der warmen Jahreszeit lieber im Kühlschrank zu lagern, den Biomüll im einem gut verschlossenen Behälter zu sammeln und diesen täglich zur Tonne zu bringen. „Früchte, die schon etwas angedatscht sind oder weiche Stellen haben, sollte man als erstes essen“, sagt Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Wenn möglich kauft man nur so viel Obst, wie man schnell verbrauchen kann.“

Was tut man, wenn die heimische Küche dennoch unfreiwillig zum Hort einer Drosophila-Kolonie geworden ist?

Die humane Alternative: Lebendfallen

Wer etwas fürs gute Gewissen tun will, fängt Fruchtfliegen in einer Lebendfalle und setzt sie draußen aus. Die kann man entweder mit einem Marmeladenglas und einem Papier selber bauen (hier geht es zur Anleitung) – oder im Internet kaufen.

Bestückt wird die Falle mit einem Stück vollreifem Obst. Haben sich Fruchtfliegen in der Falle gesammelt, kann man die Tierchen draußen wieder freilassen. „Die einzige Gefahr dabei ist, dass man sie so ganz schnell wieder im Haus hat“, befürchtet die Expertin von der Verbraucherzentrale.

Die brachialen Methoden: Essigfallen, Staubsauger, Leimtafeln

Essig, Saft und ein bisschen Spülmittel – das Zubehör für eine selbstgemachte Essigfalle hat vermutlich jeder im Haus. In ein kleines Schälchen füllen, verrühren – fertig ist die Falle. „Der Geruch lockt die Obstfliegen an. Das Spülmittel sorgt dafür, dass die Oberflächenspannung aufgelöst wird. So ertrinken die Tiere dann in der Flüssigkeit“, erklärt Sabine Holzäpfel.

Ebenfalls geeignet sind Fallen auf Leimbasis, wie sie im Handel angeboten werden. Die Tiere werden von einem Lockstoff angezogen und bleiben dann am Leim kleben. Die Fallen werden oft dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum aufgestellt. Die Expertin der Verbraucherzentrale gibt aber zu bedenken: „Das Lockmittel kann dazu führen, dass man sich damit noch mehr Fruchtfliegen ins Haus holt.“

Schnelle Ergebnisse bekommt man, wenn man die Obstfliegen mit dem Staubsauger einsaugt. Am besten funktioniert das mit dem Staubsaugerrohr. Allerdings muss man vermutlich mehrmals ran, weil man meist nicht alle Tierchen gleichzeitig erwischt.

Gesundheitsschädlich, betont Sabine Holzäpfel, seien Fruchtfliegen übrigens nicht – „nur unappetitlich“.