Wie hier soll auch in Steinheim Tempo 30 aus Lärmschutzgründen eingeführt werden. Foto: dpa/Felix Kästle

Die Stadt Steinheim will über den Lärmaktionsplan auf den Ortsdurchfahrten eine Reduzierung auf Tempo 30 erreichen. Im Kleinbottwarer Ortschaftsrat wurde dieses Ansinnen begrüßt.

Steinheim - Benningen hat es vorgemacht: Dort wurde lange um Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt gekämpft, ehe das Ziel in diesem Jahr tatsächlich über den Lärmaktionsplan erreicht wurde. Weil die Voraussetzungen dafür inzwischen leichter zu erfüllen sind und die Grenzwerte niedriger liegen, rechnet man sich nun in Steinheim gute Chancen aus, diesem Beispiel zu folgen – nachdem man 2016 mit dieser Forderung bei den übergeordneten Behörden noch abgeblitzt war und man sich als Kompromiss auf eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 40 geeinigt hatte. Bei der jetzt anstehenden Fortschreibung setzt die Stadt aber wieder auf die Karte 30. Der Entwurf dazu wurde am Donnerstag auf den Stadtteil bezogen im Kleinbottwarer Ortschaftsrat vorgestellt und auch mehrheitlich abgesegnet.

Konkret möchte die Stadt in Steinheim auf der Ludwigsburger Straße, Marktstraße, Rielingshäuser Straße bis Ortsende Richtung Rielingshausen sowie auf der Kleinbottwarer Straße eine Reduzierung von 40 auf 30 Sachen erreichen. Ferner sollen Fahrzeuge in der Höpfigheimer Straße, auf dem Abschnitt zwischen Murrer Straße und Karlstraße, ausgebremst werden. Hier soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 gesenkt werden, dazu in Höpfigheim auf der Ortsdurchfahrt von 40 auf 30. Wegen kritischer Lärmwerte wird darüber hinaus anvisiert, in Kleinbottwar auf dem Abschnitt zwischen der Steinheimer Straße 27 und der Einmündung zur Lerchenhofstraße die Tempo-40-Zeichen abzuschrauben und durch 30er-Schilder zu ersetzen. Das würde den Geräuschpegel auf der rund 300 Meter langen Strecke um bis zu 1,5 dB mindern. Wenn das Areal Scheibenäcker erschlossen ist, soll die Zone bis zum Ende des Neubaugebiets Richtung Großbottwar verlängert werden, erklärte Gutrun Bentele vom zuständigen Ingenieurbüro Kurz und Fischer. „Es sieht also so aus, als dürfte man in Kleinbottwar statt 40 bald nur noch 30 fahren“, fasste Ortsvorsteher Horst Trautwein zusammen.

In weiten Teilen des Gremiums stieß diese Aussicht auf positive Resonanz. „Es ist toll, dass auch das Gebiet Scheibenäcker berücksichtigt wird“, meinte Klemens Weller von den Freien Wählern. Sein Fraktionskollege Heinz Deuble konnte sich dieser Meinung aber nicht anschließen und stimmte wie CDU-Mann Michael Bodner gegen den Entwurf. Die Autofahrer müssten dann ab dem Wohngebiet runter vom Gas, obwohl dieses „weit draußen“ liege, meinte Deuble. Und die Lärmminderung von 1,5 dB sei marginal. Ein Hörakustiker habe ihm sagt, man müsse sich schwer konzentrieren, um das überhaupt wahrzunehmen. Gutrun Bentele entgegnete, dass man den Schritt nun nicht isoliert betrachten dürfe. Letztendlich gehe es ja mit einer ungewollten Zwischenetappe von 50 auf 30 runter. Und da werde es um 2,5 dB leiser – was Karen Seiter von den Freien Wählern voll unterstützte. Sie wolle ihrer Fraktion nicht in den Rücken fallen. Aber es sei wunderbar, dass Tempo-30 kommen solle.