Der Verkehrslärm hat in Ostfildern deutlich zugenommen. Foto: /Ines Rudel

Mit Tempo 30 und lärmmindernden Belägen auf Straßen will die Stadtverwaltung von Ostfildern den Lärm bekämpfen. Das sind die wesentlichen Bausteine der Lärmaktionsplanung.

Straßenlärm belastet viele Menschen in Ostfildern. Damit es künftig leiser wird in den Stadtteilen, schreibt die Stadt den Lärmaktionsplan fort. Das hat der Gemeinderat jetzt mit großer Mehrheit beschlossen. Mit Tempolimits und neuen Fahrbahnbelägen soll der Lärm reduziert werden.

 

Der Lärmaktionsplan wird stetig fortgeschrieben. Die Auswertung zeigt, dass die Lärmbelastung in Ostfildern im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen weiter gestiegen ist. Deshalb will die Stadt handeln. Laut des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sind Kommunen verpflichtet, alle fünf Jahre einen Lärmaktionsplan aufzustellen und fortzuschreiben. Darin werden Bereiche mit hohen Lärmpegeln identifiziert und Projekte zur Reduzierung festgelegt. Besonders problematisch sind Belastungen oberhalb von 65 Dezibel (A) am Tag und 55 Dezibel (A) in der Nacht, die als gesundheitskritisch gelten. „Lärm in diesen Bereichen kann gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen und erfordert daher dringenden Handlungsbedarf“, betonte Frank Gericke von Modus Consult Gericke während seiner Vorstellung der Pläne im Gremium.

Neben Tempolimits an den betroffenen Straßen sollen Straßen mit schadhaften Fahrbahndecken saniert und mit lärmmindernden Belägen ausgestattet werden. Moderne Asphaltbeläge können den Lärm um mehrere Dezibel reduzieren und so zur Entlastung der Anwohner beitragen. Der Entwurf des Lärmaktionsplans wird erneut im Internet veröffentlicht, der genaue Zeitraum wird in der Stadtrundschau bekannt gegeben. Dadurch erhalten die Bürger sowie Träger öffentlicher Belange die Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben.

Vom „Damoklesschwert der Tempolimits“ sprach die Stadträtin Petra Hönschel-Gehrung (Freie Wähler). Durch weitere Tempo-30-Strecken könne aber auch der öffentliche Nahverkehr ausgebremst werden. Hier darf es aus ihrer Sicht keine Verschlechterung geben. Die vorgeschlagenen Projekte weisen für Margarete Schick-Häberle (Grüne) in die richtige Richtung. Es gehe darum, „ein gesundes Umfeld zu ermöglichen“. Ulrike Berger-Kögler (CDU) hob hervor, dass Tempo 30 schwächere Verkehrsteilnehmer schütze. Auf die große Belastung Ostfilderns durch Flughafen und Autobahn verwies Ünal Yalcin (SPD). Aus Kostengründen müssten lärmmindernde Beläge aber eingesetzt werden, wenn die Straßen ohnehin saniert werden.