Das Karl-Sturm-Haus muss wohl doch nicht umgebaut werden. Foto: Claudia Barner

Um Ärger mit den neuen Nachbarn vorzubeugen, hatten Experten den Umbau des Musikerheims in Waldenbuch empfohlen. Inzwischen sieht die Sache anders aus.

Waldenbuch - Die Waldenbucher Musikanten können sich wieder entspannter ihrem Hobby widmen. Nach Monaten der Ungewissheit steht jetzt fest: Das Musikerheim der Stadtkapelle im Aichgrund muss nicht umgebaut werden. Ein Ingenieurbüro hatte Ende 2020 Schallschutz-Probleme durch die geplanten Mehrfamilienhäuser am Liebenau-Kreisel prognostiziert und den Einbau einer Lüftungsanlage sowie eine großformatige Einhausung des Eingangs am Karl-Sturm-Haus empfohlen.

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Jetzt profitiert die Blaskapelle unter anderem davon, dass auch der Straßenlärm an dieser Stelle neu berechnet werden musste und der Bauherr die 25 Wohnungen schon aus diesem Grund mit umfangreichen Lärmschutz-Maßnahmen ausstatten muss. Klagen von genervten Nachbarn müssen die Musikanten nach aktuellem Stand demnach nicht mehr befürchten. „Schallschutzfenster und Belüftungen sind im Neubau obligatorisch. Auch die Fassaden müssen entsprechend gestaltet werden. Man kann in den Gebäuden problemlos seine Ruhe finden“, erklärte der Lärmschutz-Experte Frank Dröscher, der die Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchung im Ratsgremium präsentierte.

Musikerheim überschreitet die Werte nicht

Außerdem wird das Areal nun nicht mehr als allgemeines Wohngebiet klassifiziert, sondern erhält den Status eines Mischgebiets. Die einzuhaltenden Lärmrichtwerte liegen demnach um fünf Dezibel höher als bisher. Die Geräuschkulisse des Musikerheims überschreitet die neuen Werte nicht mehr.

Innerhalb der Waldenbucher Gemeinderatsfraktionen löste die neue Situation Erleichterung aus. „Das Vereinsheim war zuerst da und hat für uns Bestandsschutz“, sagte die FWV-Sprecherin Annette Odendahl. Auch SPD-Stadtrat Walter Keck kam zu dem Ergebnis: „Diese Konstruktion ist okay.“ Grüne und CDU-Fraktion signalisierten ebenfalls ihre Zustimmung. Trotzdem gab es bei der Abstimmung über den Bebauungsplanentwurf drei Enthaltungen aus den Reihen der Freien Wähler. Die Räte wollten ein Signal dafür setzen, dass ihnen die drei Mehrfamilienhäuser an dieser Stelle zu massiv erscheinen.