Gleich neben Norma sollen die alten Produktionsstätten einer ehemaligen Möbelfabrik abgerissen und der Aldi-Markt gebaut werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Discounter möchte nach wie vor eine Filiale samt Kita in der Steinheimer Bahnhofstraße bauen. Doch die Vorbereitungen gestalten sich zäh.

Steinheim - Zwei Fliegen mit einer Klappe sollen mit dem geplanten Aldi-Markt in der Steinheimer Bahnhofstraße geschlagen werden. Zum einen können sich Kunden dort künftig vergleichsweise zentrumsnah mit Lebensmitteln und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs eindecken. Zum anderen ist angedacht, auf dem Dach einen viergruppigen Kindergarten anzusiedeln und damit die Betreuungssituation in der Stadt zu entspannen. Doch bislang ist beides nur Zukunftsmusik, das Vorhaben ist noch nicht so richtig in die Gänge gekommen. „Es geht nicht so schnell voran wie gedacht“, stellt Bürgermeister Thomas Winterhalter fest.

Projekt steht nicht auf der Kippe

Der Rathauschef beteuert, dass das Projekt selbst keinesfalls auf der Kippe stehe. „Alle Beteiligten sind weiter mit an Bord“, betont er. Und auch Aldi versichert auf Anfrage, dass man die Pläne nicht ad acta gelegt hat. „Wir verfolgen unsere Pläne zum Bau der Filiale in Steinheim weiter und möchten auch gern im ersten Obergeschoss des Baus Raum für eine Kita schaffen“, erklärt Wilhelm Dümmel, Leiter der Filialentwicklung bei der für Steinheim zuständigen Aldi-Süd Regionalgesellschaft Murr.

Allerdings müssen zunächst die üblichen bürokratischen Hürden genommen werden. Das erweist sich im konkreten Fall als recht mühsames Unterfangen.

Ausgleichsflächen sind ein Problem

Thomas Winterhalter weist darauf hin, dass solche Flächen vor einer Bebauung untersucht werden müssen. Es brauche beispielsweise ein artenschutzrechtliches Gutachten. Und gerade in der Hinsicht wird es etwas knifflig. Denn das Areal sei rechts und links von Straßenzügen und Gebäuden umgeben, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Sprich: gegebenenfalls benötigte Ersatzhabitate für Tiere, die sich auf dem Gelände tummeln, „ können nicht einfach so in direkter Nachbarschaft ausgewiesen oder angelegt werden“. Man müsse sich folglich Gedanken machen, wo ein geeigneter neuer Lebensraum sein könnte. Dafür eine Lösung zu finden, sei aber in einem dicht besiedelten Raum nicht so leicht. „Diese Erfahrung machen allerdings auch andere Städte“, sagt Winterhalter.

Markt entsteht auf Gelände einer ehemaligen Möbelfabrik

Dagegen sollten nach Einschätzung des Rathauschefs im Erdreich keine unliebsamen Überraschungen auf den Bauherren warten. Auf dem Areal, das gleich neben dem Norma-Markt liegt, stünden noch alte Produktionsstätten der ehemaligen Möbelfabrik Schnaidt. Es handle sich also um eine klassische Industriefläche.

Der springende Punkt sei also eher die artenschutzrechtliche Seite, die erst sauber aufgearbeitet werden müsse. Anschließend gehe es darum, das Bebauungsplanverfahren voranzutreiben. Hier ist der Stand der Dinge so, dass der Gemeinderat vor etwas mehr als einem Jahr dem Antrag von Aldi zugestimmt hat, einen Bebauungsplan aufzustellen, der auf die Bedürfnisse des Projekts zugeschnitten ist. Wann die Bagger anrollen, ist zurzeit nicht absehbar. „Wir arbeiten eng mit der Stadt zusammen und befinden uns aktuell noch in der Bebauungsplanung. Deshalb können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Angaben zu einem möglichen Zeitplan machen“, erklärt Wilhelm Dümmel von der Aldi-Süd Regionalgesellschaft Murr.