Mediterrane Metropolen laden auch in der kühlen Jahreszeit noch zu einem Plausch in der Sonne ein. Sieben Highlights für den Kulturgenuss.

Lissabon: Bica-Plausch mit Aussicht
Lissabons Top-Terrassenplatz heißt „A Brasileira do Chiado“ - und das seit 1906. Heute ersetzen in dem Café in der Rua Garret 120 zwar die Touristen die Künstler und Literaten von einst, aber noch immer ist es das schönste Kaffeehaus der Stadt. Der Bica, wie hier der kleine schwarze Kaffee heißt, machte schon den portugiesischen Dichter und Schriftsteller Fernando Pessoa zum Stammgast. Ein aktueller Tipp für einen gemütlichen Bica-Plausch: die Terrasse des Aura Lounge Cafés und Restaurants auf dem Praça do Comércio. Danach lohnt eine Auffahrt mit dem Aufzug auf die neue begehbare Aussichtsplattform des Triumphbogens. Der Blick auf den Praça do Comércio, die Altstadt Baixa, die Kathedrale und den Tejo ist herrlich.

Barcelona: Café tallat auf der Rambla
Ein Café tallat, wie die Katalanen zu ihrem Espresso mit etwas Milch sagen, dazu ein frisches Hörnchen, vor der Terrasse flanieren Passanten, viele kaufen bunte Sträuße an den Blumenkiosken der Rambla de Sant Josep - das Traditionscafé De L’Opera ist der ideale Ort, um seinen Tag in Barcelona zu starten. Aber Achtung: Die Stadt macht süchtig. Die weltoffene katalanische Hafenstadt strotzt vor Kraft und Lebensfreude. Schnell verfällt man ihr - im Gassengewirr des Barrio Gótico, in den Markthallen von La Boqueria, im schönen Stadtpark Güell oder beim Besuch der berühmten Jugendstilbauwerke Gaudís.

Palma de Mallorca: Ensaimadas für Sonnenanbeter
Hafenluft schnuppern, den dümpelnden Segelyachten an ihren Liegeplätzen zuschauen und einfach den Augenblick genießen: Im Café Dársena am Passeig Maritim von Palma de Mallorca taucht man ofenfrische Ensaimadas, mallorquinische Hefeschnecken, in dickflüssige Schokolade, genießt die warmen Sonnenstrahlen und erholt sich vom Shopping- und Sightseeing-Marathon. Schließlich sind exklusive Designer-Shops, fantasievolle Jugendstilarchitektur und nicht zuletzt die Kathedrale La Seu, die mächtig oberhalb des Hafens thront, das Wahrzeichen der „La Ciutat“, der Stadt schlechthin, wie die Mallorquiner stolz ihre Hauptstadt nennen.

Nizza: Savoir-vivre an der Promenade
Am frühen Vormittag lockt der Cours Saleya mit seinem geschäftigen und farbenfrohen Treiben am täglichen Lebensmittel- und Blumenmarkt in der Altstadt von Nizza. Danach bummelt man zur Promenade des Anglais direkt am Meer. Legendär ist dort das Hotel Negresco. Normalsterbliche träumen von einer Übernachtung in diesem Palast - den Blick in den Salon Royal mit der Glaskuppel von Gustave Eiffel sollte sich niemand entgehen lassen. Und auch nicht ein Kaffeestündchen auf der Terrasse der Brasserie La Rotonde mit Petit Fours und herrlichem Blick aufs azurblaue Mittelmeer. Innen versüßen bunt bemalte Karussellpferde aus dem 18. Jahrhundert den Plausch. Müßiggänger verbummeln hier gerne den Nachmittag, Kunstliebhaber genießen Chagall, Matisse und moderne Kunst in den zahlreichen Museen.

Rom: Über den Dächern der Ewigen Stadt
Colosseum, Circus Maximus, Spanische Treppe und Petersdom schon abgehakt? Dann sollte man sich in die Caffeteria Chiostro del Bramante in der Via della Pace begeben: Hier kann man auf der Terrasse über dem eleganten Renaissance-Innenhof von Meister Donato Bramante Kaffee trinken, brunchen und ab 17 Uhr einen Aperitif einnehmen. Beim Stöbern im Buchladen oder beim Betrachten der hauseigenen Ausstellungen lassen sich schnell ein paar Stunden verbummeln. Wer die Ewige Stadt von oben und dabei Caffè und Cornetto genießen möchte, der nimmt in der Cafeteria auf dem Dachgarten der Kapitolinischen Museen an der Piazza del Campidoglio Platz - die Pause dort lohnt sich auch ohne Besuch der Antikensammlung.

Palermo: Siziliens süsse Verlockungen
Süße Verlockungen serviert unter der warmen Herbstsonne Siziliens: Einzigartig ist die Auswahl an verführerischen Kaffeebeilagen im Antica Caffè Spinnato in Palermo. Dort, in der Via Principe di Belmonte 111, reihen sich verführerische Dolci mit klangvollen Namen wie Cassata al Forno, Biscotti di Mandorla, Bolle di Neve und Cappela Palatina in der langen Kuchentheke aneinander. Man möchte sitzen bleiben und jede einzelne Zauberei genießen - mit kurzen kulturellen Unterbrechungen in Form einer Stippvisite in der Kathedrale Maria Santissima Assunta, im Palazzo Reale oder im Teatro Massimo, Palermos wunderbar restauriertem Opernhaus.

Istanbul: Schwarzer Mokka am Bosporus
Für die Schöne am Bosporus sollte man sich Zeit nehmen und eintauchen in die faszinierende Welt zwischen Europa und Asien. Schöner Einstieg ist ein Mokka in der Litera Bar auf dem Dach des Goethe-Instituts in der Yeniçarsi Caddesi 32 im Stadtteil Beyoglu. Danach geht es auf den Galataturm für den besten Ausblick über die Stadt, weiter zu den Versuchungen des Großen Basars und natürlich zur Hagia Sophia. Nur wenige Minuten entfernt warten die süßesten Verführungen der Stadt: Im klassischen türkischen Kaffeehaus Hafiz Mustafa lässt sich vom ersten Stock aus das Treiben auf der Straße beobachten. Zum starken Mokka schlemmt man in Honig getränkte Blätterteigvariationen.

So wird das Wetter für die Weltreise