Immer mehr Unternehmen missbrauchen die staatliche Förderung von Kurzarbeitern. Baden-Württemberg habe bundesweit die meisten schwarzen Schafe, sagte ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit.
Der Sprecher geht davon aus, "dass die Zahlen noch steigen werden". Die Agentur gehe anonymen Hinweisen von Mitarbeitern nach. Da in den kommenden Monaten noch viele ihre Jobs verlieren würden, hätten diese keine Motivation mehr, zugunsten ihres Arbeitgebers den Mund zu halten. Auch in Baden-Württemberg soll deshalb eine Prüfgruppe mit sieben Mitarbeitern geschaffen werden, um noch stärker Missbrauch aufdecken zu können.
Laut Bundesagentur sind zwei Betrugsmaschen besonders häufig: Die Unternehmen melden Kurzarbeit an, die Mitarbeiter müssen aber trotzdem voll arbeiten. Dadurch bekommen die Arbeitgeber einen Teil ihrer Personalkosten durch die Arbeitsagentur ersetzt. Oder Firmen kassieren die Lohnzuschüsse für Beschäftigte, die im Urlaub oder krank sind. Auch dies sei strafbar.