Nach sechs Jahren Bauzeit ist der Große Kursaal wieder nutzbar. Foto: Maira Schmidt

Am Sonntag, 10. November, öffnet der Kursaal seine Türen. Vereine und Institutionen präsentieren sich von 11 bis 16 Uhr, außerdem gibt es Führungen durch das Gebäude.

Bad Cannstatt - Ein Haus für die Bürger sollte der Kursaal werden, und er ist es geworden: Nach zähen und langwierigen Diskussionen ist die Verwaltung des denkmalgeschützten Ensembles als Bürgerhaus im Sommer dem Bezirksamt Bad Cannstatt übertragen worden; seit Anfang Oktober kann der sanierte Kursaal nach rund sechs Jahren wieder genutzt werden. Vor allem für die Cannstatter Vereine geht damit eine Durststrecke zu Ende, mussten sie doch während dieser Zeit mit ihren Veranstaltungen in andere, oft außerhalb des Stadtbezirks gelegene Räume ausweichen. Am Sonntag präsentieren sich die Vereine und das frisch sanierte Gebäude bei einem Tag der offenen Tür.

Rund 40 Vereine und Institutionen stellen sich vor

Rund 40 Vereine, Einrichtungen und Institutionen wie zum Beispiel der Kübelesmarkt, die Netzwerkerinnen, der TV Cannstatt und die Fraktionen des Bezirksbeirats aus dem Stadtbezirk stellen sich vor und informieren über ihre Angebote. Bei Führungen können Besucher nicht nur den Großen Kursaal begutachten, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und unter anderem die Catering-Küche, die Bühne und die Garderobe anschauen. Auf eine Bewirtung habe man bewusst verzichtet, sagt Thomas Jakob, der Cannstatter Bezirksvorsteher und Vorsitzende der Vereinigung Cannstatter Vereine (VCV), die den Tag der offenen Tür organisiert: „Die Vereine sollen im Vordergrund stehen.“

62 Mitglieder zählt die Vereinigung, die 1959 gegründet wurde und die in Bad Cannstatt traditionell der Bezirksvorsteher leitet. Die Kultur- und Heimatpflege steht im Vordergrund der Arbeit, durch den Zusammenschluss können die Vereine ihrer Stimme mehr Gewicht verleihen: „Die Themen, welche die Vereine bewegen, sind häufig dieselben“, sagt Jakob.

Führungen durch das sanierte Gebäude

Jüngstes und populärstes Beispiel sei der Kursaal. Neben einzelnen Vereinen war die VCV vehement dafür eingetreten, das denkmalgeschützte Ensemble als Bürgerhaus zu betreiben. „Bad Cannstatt hat eine aktive, lebendige Vereinslandschaft, die Räume braucht“, sagt Jakob. Und das gelte nicht nur für große Feierlichkeiten wie etwa den Küblerball. „Wir haben auch schon viele Anfragen für den Übungsbetrieb.“Angedacht ist aus diesem Grund eine gemischte Nutzung des Kursaals. „Der Übungsbetrieb soll montag-, dienstag- und mittwochabends im Großen Kursaal konzentriert werden“, erläutert Jakob. Donnerstags bis samstags soll der große Kursaal sowohl von Vereinen als auch von öffentlichen Veranstaltungen belegt werden können. „Es soll für Theater, Konzerte oder Comedy-Veranstaltungen auch möglich sein, drei Aufführungen nacheinander zu machen“, so Jakob.