Da greifen Fußballer ehrenamtlich zum Farbtopf und gestalten Räume im Fellbacher Max-Graser-Stadion neu. Aber das gefällt den Entscheidern im Hochbauamt gar nicht. Der Grund überrascht.
Fellbach - Noch immer lassen sich Stammkräfte auf der Tribüne des Fellbacher Max-Graser-Stadions beim Grummeln über die blaue Farbe der Sitze erwischen. Die Grantelmeister stehen den Fußballern des SV Fellbach nahe, den Hauptnutzern des schmucken Stadions. Blau kommt bloß mittelgut an: Rot und Weiß sind ihre Vereinsfarben. Deshalb haben unlängst die Verbandsliga-Akteure des SVF rote Farbe mitgebracht, als sie die trainingsfreie Zeit aufgrund der Pandemie nicht tatenlos verstreichen lassen wollten. Also trafen sich die Männer um den Kapitän Koray Yildiz zu Arbeitsdiensten an ihrer sportlichen Wirkungsstätte.
Ein weiterer Einsatz in der Freizeit steht an
Bei der Gelegenheit strichen sie Flur und Umkleidekabinen in der Tribüne. Flur und Heimtrakt allerdings nicht ganz in Weiß, sondern mit einem roten Oberteil. Dieses Farbkonzept wollte den Vorderen des städtischen Hochbauamts nicht zusagen. So wenig wie der Mangel an Kommunikation vor dem Engagement. Die entschlossenen Handwerker müssen daher einen weiteren Einsatz in der Freizeit ausführen. Die Zuständigen der Stadt haben ihnen aufgetragen, den laut der Pressesprecherin Sabine Laartz erst 2019 gestrichenen Flur („Dabei ist bewusst die Farbe Weiß gewählt worden, damit die Gänge und Räume heller und freundlicher wirken“) wieder von der roten Aufmachung zu befreien. In der Heimkabine darf sie bleiben, weil dort für gewöhnlich ja die Sportsleute des SVF Trikots oder Stutzen an- und ausziehen. Und von denen weiß man spätestens jetzt ganz genau, dass sie Rot ziemlich gut finden. Allemal besser als Blau.