Kaiserslauterner Richter haben einen Polizisten schuldig gesprochen. Foto: dpa

Das passiert vor Gericht vermutlich auch nicht alle Tage: Weil er nach Ansicht der Richter eine Bank ausgeraubt hat, muss ein Polizist nun viereinhalb Jahre ins Gefängnis.

Kaiserslautern - Wegen eines Bankraubs ist ein Polizist in Kaiserslautern zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nach Würdigung aller Indizien sei das Landgericht zum Schluss gekommen, dass der 30-Jährige im Februar 2015 eine Sparkasse in Olsbrücken bei Kaiserslautern überfallen und dabei knapp über 50 000 Euro geraubt habe, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag. Die Richter sprachen den vom Dienst suspendierten Mann des schweren Raubes schuldig. Er hatte die Tat bis zuletzt bestritten.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann, der damals bei einer Polizeiinspektion eingesetzt war, am 26. Februar 2015 den Leiter der Sparkassenfiliale mit einer Waffe bedroht und die Öffnung des Tresors verlangt. Nachdem er den Mann gefesselt hatte, sei er mit dem Geld geflüchtet. In seiner Wohnung waren später etwa 45 000 Euro gefunden worden. Der Angeklagte hatte allerdings behauptet, er sei zur Tatzeit in Kaiserslautern gewesen, wo er ein Café und einen Comic-Laden besucht habe.

Mit dem Strafmaß blieb das Gericht um eineinhalb Jahre unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.