Mehr Teilnehmer als zunächst erwartet: Der Kurdenmarsch startete am Montag in Stuttgart. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Rund 180 Teilnehmer des sogenannten Kurdenmarschs ziehen von Stuttgart bis nach Straßburg. Der Start am Montag verlief nicht ganz reibungslos.

Stuttgart - Während des Demo-Zugs des "Demokratischen kurdischen Gesellschaftszentrums e. V." am Montag ist es in Stuttgart zu kleineren Zwischenfällen gekommen.

Wie ein Sprecher der Polizei sagte, startete der sogenannte Kurdenmarsch gegen 10 Uhr in der Ostendstraße im Stuttgarter Osten. Kurz vor 11 Uhr hatten die rund 185 Teilnehmer den Neckar überquert, als es in der Bahnhofstraße in Bad Cannstatt zu einer Schlägerei zwischen Anhängern des Zugs und türkischen Gegnern kam. Ein türkischer Passant, der einen speziellen Gruß der ultra-nationalistischen Grauen Wölfe aus der Türkei gezeigt hat, wurde von mehreren Demo-Teilnehmern angegriffen. Er erlitt Prellungen. Drei Demo-Teilnehmer wurden festgenommen. Mit einer Sitzblockade wollten die übrigen Demonstranten anschließend die Freilassung der Festgenommenen erzwingen. Der Polizeisprecher kündigte an, dass die Angreifer von der Demo ausgeschlossen werden. Bezüglich weiterer Auseinandersetzungen auf dem Weg nach Straßburg sagte er „Wir sind vorbereitet.“ Im vergangenen Jahr sei der Kurdenmarsch weitestgehend friedlich verlaufen.

Der Demonstrationszug führt die Teilnehmer von Stuttgart bis nach Straßburg. Für Montag ist die Etappe von Stuttgart nach Ludwigsburg geplant. Dort soll zwischen 15 und 16 Uhr eine Abschlusskundgebung des Tages stattfinden. Der Verein "Demokratisches kurdisches Gesellschaftszentrums" möchte mit dem Demo-Zug dem Jahrestag der Verhaftung von PKK-Chef Abdullah Öcalan gedenken. Am 15. Februar 1999 hatten türkische Sicherheitskräfte Öcalan festgenommen. Die verbotene Untergrundorganisation Kurdische Arbeiterpartei (PKK) kämpft für einen Kurdenstaat.

Die Folgen des Konflikts in der Türkei beschäftigen zunehmend die Polizei im Südwesten. Laut dem Innenministerium gab es seit vergangenen Sommer rund 100 Veranstaltungen, Mahnwachen und Demonstrationen.