Der Öcalan-Bus in Stuttgart Foto: /Kovalenko

Kurden haben am Dienstag auf dem Schlossplatz in Stuttgart die Freilassung des inhaftierten PKK-Gründers Abduallah Öcalan gefordert. Für eine Linken-Bundestagsabgeordnete ist Öcalan eine zentrale Figur für den Friedensprozess.

Stuttgart - Freiheit für Öcalan!“ So lautete der Schlachtruf von rund 70 Teilnehmern einer Kundgebung, die am Dienstagnachmittag auf dem Schlossplatz stattgefunden hat. Die Veranstaltung war Teil einer von verschiedenen kurdischen Bündnissen organisierten Bustour, die auf 33 Stationen durch Europa führt.

Die Aktivisten fordern die Freilassung des seit 1999 in der Türkei inhaftierten kurdischen Politikers Abdullah Öcalan. Die türkische Justiz wirft dem 69-jährigen Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) unter anderem vor, Hochverrat begangen und eine terroristische Vereinigung gegründet zu haben.

Der Bus kam aus Straßburg nach Stuttgart, wo er am Montag gestartet war. An Bord sind um die 20 Aktivisten. „Mit der Bustour wollen wir das Schicksal Öcalans ins Bewusstsein der Menschen rufen“, sagte Sinan Önal vom Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland. Gökay Akbulut, frisch gewählte Bundestagsabgeordnete der Partei „Die Linke“ aus Mannheim, bezeichnete Öcalan als „wichtigen und zentralen Akteur in der Lösung der kurdischen Frage“. Eine friedliche Lösung des Konflikts sei ohne ihn schlicht nicht möglich.

Die Veranstaltung für Öcalan verlief friedlich und endete gegen 15.15 Uhr. Am Rande der Veranstaltung kam es noch zu einer Beleidigung von Versammlungsteilnehmern gegen zwei Frauen, der Inhalt hatte aber nichts mit türkisch-kurdischen Konflikten zu tun.