Bundestrainer Joachim Löw (Mitte) mit Kevin Kuranyi (links) und Mario Gomez im Jahr 2007. Foto: dpa

Kevin Kuranyi hat sich mehr als sieben Jahre nach seinem Aus im DFB-Team zu den Vorfällen von damals geäußert. Ihm seien die Sicherungen durchgebrannt, er habe das Echo auf seinen Stadionabgang total unterschätzt.

Frankfurt/Main - Über sieben Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang aus der Fußball-Nationalmannschaft hat sich Kevin Kuranyi ausführlich über die damaligen Umstände geäußert. Der frühere Stürmer von Schalke 04 hatte am 11. Oktober 2008 während des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland fluchtartig das Dortmunder Stadion verlassen, nachdem ihn Bundestrainer Joachim Löw auf die Tribüne gesetzt hatte. „Schon auf dem Weg zu meinem Sitzplatz wurde ich mit Bierbechern, Papierkugeln und Feuerzeugen beworfen und auf das Übelste beschimpft. Und in den ersten 45 Minuten blieb das so“, sagte Kuranyi in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“. Schließlich seien ihm „die Sicherungen durchgebrannt“.

Kuranyis Karriere in der DFB-Auswahl war damit nach 52 Länderspielen beendet. „Ich spielte damals schon seit drei Jahren für Schalke und wusste, was passieren würde, wenn ausgerechnet ich als Schalker auf der Dortmunder Tribüne Platz nehmen musste“, sagte der heutige Profi von 1899 Hoffenheim. Kuranyi habe damals Löw gebeten, im Mannschaftshotel bleiben zu dürfen, dieser habe es aber nicht erlaubt.

„Am Morgen danach ging es mir überhaupt nicht gut“, erinnerte sich Kuranyi. „Als mir bewusst wurde, was passiert war, traf es mich wie ein Schock.“ Er habe das Echo auf seinen Stadionabgang „total unterschätzt“.