Kunst ist aktuell selten ein Fall für Entdeckerfreude Foto: Steffen Schmid

Abgänge und Schließungen bestimmen aktuell die Galerienszene in Stuttgart. Der Kunstandort ist in Schieflage, kommentiert „Stuttgarter Nachrichten“-Autor Nikolai B. Forstbauer.

Stuttgart - Der Kunststandort Stuttgart ist in Schieflage. Für das Publikum entfaltet die Gegenwartskunst keine Magie, die Ansteckungsgefahr in Sachen Begeisterung oder gar Sammlerfreude ist äußerst gering.

Wer jetzt davon spricht, dass Privatgalerien eben ihren Standort wechseln, ihre Aktivitäten ebenso einschränken wie ausweiten, verkennt, dass auch international gefeierte Ausstellungsprojekte wie Julian Rosefeldts „Manifesto“ in der Staatsgalerie Stuttgart lange nicht die erhoffte Resonanz hatten oder dass parallel wichtige Sammlungen zur Kunst im deutschen Südwesten mit ihren für die nachfolgenden Generationen bedeutsamen historischen Fäden nahezu geräuschlos im Auktionsmarkt verloren gehen.

Mehr noch aber: Unterstellte eine 2014 vorgelegte Studie eine hohe Nachfrage nach künstlerischer Ausbildung gerade in der Metropolregion Stuttgart, verschieben sich auch auf diesem Feld national und aktuell die Gewichte erheblich.

Da hilft nur eines: ein klares Bekenntnis zum Kunststandort Stuttgart. Durch Interesse, durch Begeisterung, durch Investition. Nicht irgendwann, sondern jetzt.