Einst in Fellbach aufgewachsen, nun ist die Kuratorin der Triennale: die gebürtige Stuttgarterin Claudia Emmert. Foto: Zeppelin-Museum Friedrichshafen

Claudia Emmert ist Kuratorin der 16. Triennale Kleinplastik in Fellbach. Am Freitag stellt sie ihr Konzept unter dem Titel: „Habitate. Über_Lebensräume“ vor. Was wird die Besucher erwarten?

Im Jahr 1980 mit der ersten Triennale gestartet, steht in diesem Jahr die mittlerweile 16. Schau der Kleinplastik-Schau in Fellbach an. Schauplatz ist die imposante Alte Kelter, die historische „Kathedrale aus Holz“, am Fuße des Kappelbergs, die bei den Ausmaßen von 100 auf 30 Metern eine üppige Ausstellungsfläche von rund 2500 Quadratmetern ermöglicht.

 

Eine ideale Location also, darf man mit Fug und Recht konstatieren – die in diesem Sommer bei der dann 16. Triennale auch von einer idealen Besetzung der Leitung garniert wird. Oder zumindest von einer naheliegende Besetzung. So naheliegend, wie noch nie in der Geschichte der Triennale.

Claudia Emmert: Gegenüber der Alten Kelter aufgewachsen

Denn die als Kuratorin der Kleinplastik-Schau ausgewählte Claudia Emmert hat beste Verbindungen und Beziehungen nach Fellbach. Die gebürtige Stuttgarterin (Jahrgang 1965) ist, wie sie vor knapp einem Jahr bei einer ersten Vorstellungsrunde im Rathaus erläuterte, im sechsten Lebensjahr nach Fellbach gekommen: „Ich bin direkt auf der anderen Straßenseite der Alten Kelter aufgewachsen.“ In Fellbach machte sie ihr Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium, und nach ihrem Studium an der Universität Stuttgart (Kunstgeschichte, Germanistik und Romanistik) und der Promotion über Wassily Kandinsky übernahm sie im Frühsommer 1992 die erste Führung der damaligen 5. Triennale. Später wurde sie stellvertretende Kulturamtsleiterin und zugleich bis 1999 Leiterin der städtischen Galerie in Fellbach. Seit 2014 ist Claudia Emmert Direktorin und Geschäftsführerin des Zeppelin Museums in Friedrichshafen am Bodensee, zuvor leitete sie das Kunstpalais in Erlangen. Und die jüngste Entwicklung: Ab dem 1. Dezember 2025 wird sie als Intendantin an das Kunstmuseum Bonn wechseln. Bis dahin jedoch wird sie ihre Energie in die Vorbereitung der 16. Fellbacher Triennale stecken. Die bisherigen Kleinplastik-Schauen in Fellbach widmeten sich diversen Themenfeldern, was auch schon an der jeweiligen, durchaus auch Aufmerksamkeit erheischenden Überschriften zu erkennen war.

Foto: Gottfried Stoppel

Im Jahr 2004 lautete etwa das Motto: „Ich will, dass du mir glaubst.“ Die 10. Triennale drei Jahre später erhielt den Titel „Bodycheck“. Die 12. Triennale widmete sich dem Thema „Utopie beginnt im Kleinen“. Und die letzte Schau vor drei Jahren versprach „Die Vibration der Dinge.“

Ganz modern in gewagter Satzzeichenkonstruktion kommt nun in diesem Sommer die von Emmert und ihrer Co-Kuratorin Ina Neddermeyer (seit 2024 Direktorin des Museums Giersch der Goethe-Universität in Frankfurt am Main) konzipierte 16. Triennale daher. „Habitate. Über_Lebensräume“, so der Titel, widmet sich der Frage, wie wir angesichts globaler Herausforderungen in Zukunft zusammenleben können.

16. Triennale Kleinplastik startet am 24. Mai

Im Mittelpunkt der Ausstellung, die am 24. Mai dieses Jahres beginnt und bis 28. September in der Alten Kelter am Fuße des Kappelbergs zu sehen ist, steht die fragile Beziehung von Mensch und Natur, der sich die Künstlerinnen und Künstler aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nähern. „Der Über_Lebensraum der Alten Kelter in Fellbach wird in dieser Triennale von realen, hybriden und fiktiven Wesen belebt und wirft einen spekulativen Blick auf mögliche Zukunftsszenarien“, heißt es in einer ersten Ankündigung.

Was sich genau dahinter verbirgt und welche Perspektiven die Kunstinteressenten in diesem Jahr in der Alten Kelter erwarten dürfen, wollen Emmert und Neddermeyer in ihrem öffentlichen Vortrag am Freitag, 7. Februar, erstmalig erläutern. Dieser findet um 19 Uhr statt – allerdings nicht in der Alten Kelter, sondern im Großen Saal des Fellbacher Rathauses. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.