Ein wertvolles Porträt von Friedrich List taucht plötzlich auf. Wie es seinen Weg nach Weinstadt fand und wer es vor dem Vergessen rettete.
Die städtische Kunstsammlung Weinstadt bekommt prominenten Zuwachs: Wie die Stadt mitteilte, hat ein Ölgemälde von Friedrich List (1869-1940) seinen Weg zurück in seine Heimat gefunden. List war nicht nur Vorsitzender des Schwäbischen und Deutschen Sängerbunds, sondern auch der rettende Engel des Silcher-Museums in Schnait. Jetzt hängt sein Porträt dort, wo es hingehört.
Chorleiter sichert Lists Erbe
Der Aichwalder Komponist und Chorleiter Wolfgang Layer ersteigerte das Werk des Wiener Künstlers Ernst Hochschartner bei einer Auktion und überließ es zunächst dem Silcher-Museum. Nach dessen Schließung entschied er: „Es muss in Weinstadt bleiben, da gehört es hin.“ Nun wurde das Gemälde offiziell an Museumsleiter Bernd Breyvogel übergeben.
List hat Weinstadt geprägt. Als um 1900 das Geburtshaus von Friedrich Silcher (1789-1860) abgerissen werden sollte, stellte er sich quer und überzeugte den Bürgermeister, es dem Schwäbischen Sängerbund zu übergeben. So entstand 1912 das Silcher-Museum. Zum 100-jährigen Bestehen erwarb Wolfgang Layer das bis dahin unbekannte Porträt Lists in einer Auktion aus einer privaten Sammlung und stellte es dem Silcher-Museum zur Verfügung. Gefertigt hatte das Gemälde der bekannte Wiener Kunst- und Genremaler Ernst Hochschartner.
Feierliche Übergabe
Zur feierlichen Übergabe des Porträts an die städtische Kunstsammlung gab es Dankesworte von Breyvogel und Kulturamtsleiter Jochen Beglau. Und natürlich Musik: Der offene Singkreis des Stadtseniorenrats Weinstadt, geleitet von Layer selbst, sorgte für Gänsehaut-Momente.
Von März an kann das Gemälde jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr in der Heimatstube Endersbach (Schulstraße 12) bewundert werden. Eintritt? Geschenkt!