Die achte Auflage der Kunst im Offspace in der Kronenplatz-Unterführung wird die vorletzte sein. Mit der Neubebauung des Platzes werde der Kunstsalon heimatlos, sagt Eva Schwanitz.

Kunst - Eigentlich hätte am Sonntag die große Vernissage sein sollen für die achte Auflage der „Kunst im Offspace“, den Kunstinstallationen von Kunstschaffenden des Kunstsalons Winnenden in der großen Unterführung am Kronenplatz. In Zeiten der Corona-Infektionsgefahren und am Wochenende des Starts zum Maskenzwang hierzulande allerdings musste das kommunale Kulturevent aber abgesagt werden. Neu bestückt sind die elf großen Vitrinen, die die Stadt den Künstlern seit gut vier Jahren für ihre kreativen Zwecke zur Verfügung stellt, jetzt aber trotzdem. Am Freitag haben Jaro Benoni, Dorothea Geppert-Beitler, Waltraud Kaiser, Barbara Kastin, Alfons Koller, Elke Lang-Müller, Nadja Schmitz und die Kunstsalon-Gründerin Eva Schwanitz für frischen künstlerischen Wind im Offspace der Unterführung gesorgt.

Die individuelle künstlerische Kreativität

Ein gemeinsames Thema gibt es bei der inzwischen achten Auflage der Kunst im Offspace nicht, berichtet Eva Schwanitz am Rande der Neubestückung von acht der elf Kunstvitrinen. Dieses Mal sei einfach die individuelle künstlerische Kreativität gefragt gewesen. Leichte Schalen mit klaren, weitgehend auf Farbe, größere Masse und Glasur verzichtende Formen sind das Thema bei Waltraud Kaiser. Eva Schwanitz selbst hat das Thema „... dennoch ist Frühling“ gewählt. Ihre Holzschnitte zum Thema Frühling mit unterschiedliche Blütenmotiven nehmen Bezug zu der aktuellen Lage. Barbara Kastin spielt auf die Winnender Situation im Bereich der Bildenden Kunst an mit ihrem Thema „Raum für Kunst in Winnenden“.

Mit Kunst in den Schaukästen habe der Kunstsalon Winnenden in den vergangnen Jahren aus der subterrestrischen Schmuddelecke im Zentrum der Stadt einen belebten Raum geschaffen, sagt Schwanitz, einen Raum, in dem Künstler ihre Ideen umsetzen können.

Winnender Kunstsalon seit 1999

Den von Eva Schwanitz gegründeten Kunstsalon Winnenden gibt es seit 1999. Bei ihr im Salon treffen sich seitdem regelmäßig bildende Künstler zum Austausch über Kunst, Kunstausstellungen, Kunstschaffen. Der Kunstsalon Winnenden ist ein offener Kreis von professionell arbeitenden Künstlern und funktioniert rein auf ehrenamtlicher Basis. Er setzt sich ein „für die Belebung der Kultur in Winnenden im Bereich der bildenden Kunst“. Entstanden ist die Idee zum Salon einst, als der Winnender Künstlerverein Stonehinge in Auflösung begriffen war. Einige der ersten Besucher des Kunstsalons waren Mitglieder von Stonehinge gewesen.

Seit 2002 veranstaltet der Kunstsalon regelmäßig Ausstellungen, vor allem direkt im Kernstadtgebiet von Winnenden. Die Stadt unterstützte den Kunstsalon zum Beispiel mit der Überlassung von Ladenlokalen am Rathaus in der Form von Zwischennutzungen von 2009 bis 2015. Seit dem Frühjahr 2016 stellt die Stadt Winnenden dem Kunstsalon die elf Schaufenster in der Unterführung am Kronenplatz zur Verfügung.

Mit den Ausstellungen „ ....im Offspace“ ist allerdings demnächst Schluss. Die Unterführung wird wegen der Neubebauung des Kronenplatzes gesperrt. Doch zuvor soll ist noch eine neunte Auflage der Untergrundschau geplant. Diese Ausstellung im unterirdischen, künstlerischen Offspace werde denn aber auch die letzte sein, sagt Schwanitz: „Dann sind wir heimatlos.“ Aber „die Stadt weiß das“, da werde sich bestimmt auch wieder eine neuer Raum für die ehrenamtliche Winnender Kunst finden.