Gleich zwei Stuttgarter sind für den „Kubus“-Preis nominiert. Das Publikum der Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart darf sich auf einiges gefasst machen.
Stuttgart - Man darf gespannt sein, ob man das Kunstmuseum Stuttgart überhaupt noch wiedererkennen wird. Denn Ulla von Brandenburg verwandelt Räume. Häufig arbeitet sie mit Vorhängen und Objekten und lässt das Publikum durch wundersame Szenarien gleiten, bei denen man nicht genau weiß, was Wirklichkeit, was Illusion ist. Im nächsten Jahr wird die Installationskünstlerin im Kunstmuseum Stuttgart aufschlagen, sie ist nominiert worden für den „Kubus. Sparda-Kunstpreis“, der im Kunstmuseum zum fünften Mal verliehen werden wird.
Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler aus Baden-Württemberg
Ulla von Brandenburg geht ins Rennen mit Ülkü Süngün und Camill Leberer. Der Kubus-Kunstpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, die in Baden-Württemberg geboren wurden oder durch ihre künstlerische Arbeit einen engen Bezug zum Land haben. Ulla von Brandenburg erfüllt beide Kriterien: Sie wurde 1974 in Karlsruhe geboren, wo sie zunächst auch studierte, dann aber an die Hochschule für Bildende Künste Hamburg wechselte. Seit 2016 ist sie Professorin für Malerei und Grafik an der Karlsruher Akademie. Ulla von Brandenburg lebt in Karlsruhe – und in Paris.
Ülkü Süngün betreibt künstlerische Forschung
Wie in den Vorjahren sind auch diesmal wieder künstlerische Positionen nominiert, die Grenzen ausloten und mit vielfältigen Medien arbeiten. Ulla von Brandenburg nutzt Zeichnung, Installation, Performance oder auch Film. Auch Ülkü Süngün greift zu unterschiedlichsten Medien wie Fotografie und Installation, macht aber auch sogenannte Lecture Performances. Ihre Themen sind Identität, Erinnerung und Migration, wobei es ihr weniger um die Herstellung künstlerischer Objekte geht als um künstlerische Forschung, um Prozesse und kollaborative Ansätze. Ülkü Süngün wurde 1970 in Istanbul geboren und hat an der Stuttgarter Akademie studiert – und lebt in Stuttgart.
Camill Leberer untersucht Raum und Licht
Auch Camill Leberer, der 1953 in Kenzingen geboren wurde, ist in Stuttgart tätig. Er ist Bildhauer, Fotograf und Maler – und bewegt sich in seinen Arbeiten oft zwischen zweiter und dritter Dimension. Häufig nutzt er Glas oder auch Metall und spiegelnde Flächen, um in seinen Fotografien oder Objekten das Zusammenspiel von Raum und Licht zu untersuchen, von Offenheit und Geschlossenem oder auch von Bewegung und Ruhe.
In der Jury saßen mehrere Direktorinnen und Direktoren deutscher Museen sowie Ulrike Groos vom Kunstmuseum Stuttgart und ihre Stellvertreterin Sabine Gruber, die die Ausstellung der drei Nominierten kuratieren wird. Der Kubus-Kunstpreis ist mit 20 000 Euro dotiert – 2020 teilte der Gewinner Armin Linke das Geld mit den anderen Nominierten.