Museumschefin Ulrike Groos (li.) und Redakteurin Andrea Kachelrieß beim „Ortstermin“. Foto: Thomas Morawitzky

Beim „Ortstermin“ im Kunstmuseum entdeckten Leserinnen und Leser unserer Zeitung die Schichten der „Doppelkäseplatte“.

Später am Abend werden sie ihr gegenüberstehen, nach dem „Ortstermin“ unserer Zeitung im Kunstmuseum Stuttgart: Der „Doppelkäseplatte“ von Dieter Roth. Das Werk gab der Ausstellung den Namen, die das Kunstmuseum zum 100. Jubiläum der Kunstsammlung der Stadt Stuttgart und zum 20-jährigen Bestehen des Museumsgebäudes als Schlossplatz zeigt. Die Besucher werfen Blicke in das rückwärtig schwach durchleuchtete Innere des Werkes, um vielleicht überraschende Texturen im dunklen Bereich zu entdecken, und sie sind vor allen Dingen sehr froh, dass sie nicht riechen müssen, was sie da sehen: Die „Doppelkäseplatte“ besteht nämlich aus zwei Glasplatten, zwischen denen seit 1968, seit 57 Jahren also, diverse Käsesorten diskret Form und Farbe wechseln. Ohne luftdichte Versiegelung entwickelte dieses Werk mutmaßlich betäubende Wirkung. So aber lenkt der Künstler die Aufmerksamkeit der Betrachter auf die ästhetische Komponente natürlicher Prozesse.