Die goldene Taube und die schwarze Krähe sind Feinde, aber eben auch ziemlich beste Freunde. Foto: Butik

Eine Ausstellung im Spitalhof in Stuttgart-Möhringen soll das Lebensgefühl der Menschen und Einzelhändler im Stadtteil treffen. Außerdem gibt es echte Kunstwerke zu gewinnen.

Möhringen - Es geht um die Kunst und um den Einzelhandel. Das Team der Galerie Abtart und die Mitglieder des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) haben gemeinsam eine Aktion auf die Beine gestellt. „Möhringen kann mehr!“ So lautet das Motto. Das Herzstück ist eine Installation von Ottmar Hörl. Diese ist am 7. und 8. Juli im Spitalhof, Filderbahnstraße 29, zu sehen. Die Veranstaltung dauert am Freitag von 17 bis 22 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr.

Der Ort ist nicht zufällig gewählt. Der Spitalhof sei ein Kleinod inmitten von Möhringen, heißt es in einer Pressemittelung der Galerie. „Umgeben von einer außergewöhnlichen Fülle an Einzelhändlern, Cafés und Restaurants lädt der Spitalhof nach einer Shopping- und Schlemmertour zum Entspannen in idyllischer Kulisse ein.“ Das sei mittlerweile eine Rarität in der Stuttgarter Stadtentwicklung. Denn die Königstraße, das Milaneo, das Gerber oder auch das Dorotheenquartier würden kaum noch über eigentümergeführte Einzelhandelsgeschäfte oder Gastronomiebetriebe verfügen, die nicht zu einer Kette gehörten. Darum wählten der Künstler und die Galerie den Spitalhof als Ort für eine Kunstinstallation im öffentlichen Raum aus. Mit Unterstützung des GHV präsentiert Abtart gemeinsam mit Ottmar Hörl die Arbeit „Ziemlich beste Freunde“. In Anlehnung an den französischen Kino-Kassenschlager von 2011 werden serielle Raben- und Taubenskulpturen zu sehen sein. Eigentlich sind sie natürliche Feinde: Raben und Tauben. Denn im Nahrungskreislauf der Natur stehen Taubeneier auf dem bevorzugten Speiseplan von Rabenvögeln. Beide Populationen verbindet dennoch, dass sie zu den sogenannten typischen Kulturfolgern zählen. Das sind Tierarten, die aufgrund von landschaftsverändernden Maßnahmen dem Menschen in seine Kulturlandschaft folgen.

Wie aus Feinden Freunde werden können

Unter dem subversiven Titel setzt der international renommierte Konzeptkünstler mit dem temporären Skulpturenprojekt einen inspirierenden Impuls, der zum Nachdenken darüber anregt, wie auch aus Feinden einmal Freunde werden können und somit einen erweiterten Blick für Fragen zu Gesellschaft, Natur, Kunst und Kultur eröffnet. Im Rückschluss auf das Möhringer Stadtleben könnte die Installation bedeuten, dass die Möhringer trotz möglicher Differenzen zusammenhalten müssen, wollen sie in Zukunft gegen so starke Nachbarn wie Milaneo und Co. bestehen.

Zu gewinnen gibt es Ottmar-Hörl-Skulpturen

Im Kontext der Installation werden von Mittwoch bis Samstag, 28. Juni bis 8. Juli, verschiedene tierische Skulpturen in den Schaufenstern der Einzelhändler und Gastronomen zwischen Filderbahnstraße und Rembrandtstraße zu entdecken sein. Wer sich auf die Suche begibt, die richtige Anzahl der Raben zählt und beim Gewinnspiel bis Samstag, 8. Juli, 15 Uhr mitmacht, hat am Samstag, 8. Juli, 15.30 Uhr, im Spitalhof die Chance, eine von vier Ottmar-Hörl-Skulpturen im Gesamtwert von 580 Euro zu gewinnen.