Die Stuttgarterin Linda Weiß gehört zu den Nominierten des Kunsthubes. (Kunstwerk Linda Weiß, VG Bild-Kunst, Bonn 2025) Foto: Torsten Schöll

Die Nominierten des diesjährigen Kunsthub Leinfelden-Echterdingen stehen fest. Aber wer wird siegreich sein?

Seungjoo Lee aus Leipzig, die Stuttgarterin Linda Weiß und das Performance-Duo Julia Hainz und Carmen Westermeier aus Frankfurt und Stuttgart sind die Nominierten der dritten Ausgabe der Kunstpreisverleihung „Kunsthub“ in Leinfelden-Echterdingen. Mit den ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern gehen in diesem Jahr Vertreter ganz unterschiedlicher Darstellungsformen ins Rennen um den mit 10 000 Euro dotierten Nachwuchspreis.

 

Der 1991 in Südkorea geborene Seungjoo Lee reflektiert in seinen Ölgemälden das visuelle Alltagserleben. Das gleichzeitige „Sehen und Nichtwissen“ spielt im Entstehungsprozess der Werke des in Leipzig lebenden Malers eine zentrale Rolle. Grundprämisse seiner Arbeit sei „die paradoxe Gleichzeitigkeit von Dingen“, heißt es in der Beschreibung zur Nominierung des Künstlers.

Kunstpreis: Linda Weiß arbeitet mit Pilzen und Bakterien

„Das Zusammenwirken von Menschen und mehr-als-menschlichen Kollaborateur*innen wie Pilzen und Bakterien“ erkundet in ihren Installationen die Stuttgarterin Linda Weiß. Dabei kommen in ihren Arbeiten ungewöhnliche Praktiken wie Fermentieren oder Kompostieren zum Einsatz. „Linda Weiß ist eine Projekt- und Objektkünstlerin, die sich mit dem Zusammenspiel von Mensch und Natur und dessen Folgen auseinandersetzt – aber auch mögliche Lösungsansätze bietet“, beschreibt der Verein Kulturkreis Leinfelden-Echterdingen das Schaffen der Künstlerin. Der Kulturkreis, das Kulturamt der Stadt Leinfelden-Echterdingen und das in Musberg ansässige Unternehmen MHZ Hachtel verleihen seit 2021 im Zweijahresrhythmus gemeinsam den Kunstpreis „Kunsthub“.

So sieht die Installation des Performance-Duo „The Symbiotic Approach“ aus. Foto: Torsten Schöll

Die dritten im Kreis der von drei verschiedenen deutschen Kunstvereinen nominierten Künstlern ist das Performance-Duo „The Symbiotic Approach“. Julia Hainz (Frankfurt) und Carmen Westermeier (Stuttgart) bilden in ihren Werken „Machtmechanismen, Zusammenhalt und gegenseitige Transformation ab“ und nutzen dabei auch den digitalen Raum. „In unseren Performances verweben sich Körper, digitale Medien, Glitches, Fehler und auch das Scheitern, das der digitale Raum gegenüber unseren lebendigen Körpern provoziert, zu neuen Formen“, so die Künstlerinnen in einer Selbstbeschreibung.

Die Preisverleihung des Kunsthub 2025 findet am Samstag, 8. November 2025, um 17 Uhr in der Sport- und Festhalle in Musberg statt. Erst unmittelbar davor ermittelt die siebenköpfige Jury den Sieger des diesjährigen Wettbewerbs. Die Jury besteht in diesem Jahr neben Leinfelden-Echterdingens Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell, dem Ersten Vorsitzenden des Kulturkreises Günter Bergmann und dem Geschäftsführer von MHZ Hachtel Marcus Meyer aus jeweils einem Vertreter der Kunsthalle Göppingen, des Schauwerks Sindelfingen, der Städtischen Galerie Ostfildern sowie des Kunstmuseums Reutlingen.

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Kunsthub: Siebenköpfige Jury ermittelt den Sieger

Vor der Preisverleihung eröffnet am 8. November in der Galerie Altes Rathaus Musberg um 15 Uhr eine Gemeinschaftsausstellung, in der die Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler bis zum 14. Dezember zu sehen sein werden. Dort zeigen am selben Tag um 16 Uhr „The Symbiotic Approach“ auch ihre Performance. Wie Bürgermeister Kalbfell im Vorfeld der Preisverleihung erklärt, habe sich mit der dritten Ausgabe der Kunsthub in der Kunstszene etabliert. Beigetragen hätten dazu insbesondere die Auszeichnungen der Gewinnerinnen der Jahre 2021 und 2023. Die Künstlerinnen Suah Im und Hannah Kohler, konnten im Nachgang ihre Werke in zahlreichen Institutionen und Museen ausstellen. Karin Uibel vom Kulturamt der Stadt Leinfelden-Echterdingen betont, dass der Kunsthub ein Angebot sei, „um zeitgenössische Kunst auf hohem Niveau in Leinfelden-Echterdingen erlebbar zu machen“.

Der Kunsthub

Nachwuchskünstler
Mit dem Kunsthub, dessen Preisgeld die seit 95 Jahren in Musberg ansässige Firma MHZ Hachtel stiftet, werden nach Auskunft der Organisatoren Nachwuchskünstler mit „großem Potenzial“ ausgezeichnet.

Einzelausstellung
Bedingung für die Nominierung sei, dass die Künstler unter 40 Jahre alt sind und ihr Kunststudium vor mehr als fünf Jahren erfolgreich absolviert haben. Der Gewinner des Preises erhält neben dem Preisgeld im kommenden Jahr eine Einzelausstellung in der Galerie Altes Rathaus Musberg.