„Au Naturel“ (1994) von Sarah Lucas mit Melonen, Orangen und Gurke Foto: Sarah Lucas/Courtesy Sadie Coles HQ

Sarah Lucas ist eine der erfolgreichsten Künstlerinnen weltweit. Sie provoziert mit ihren sexuell aufgeladenen Arbeiten – aber stellt dabei die absolut richtigen Fragen.

Man kann es sich genau vorstellen, das quietschende alte Bett, das Japsen und Stöhnen, die „Ja“-Rufe und brünstigen Schreie. Oder auch den vermeintlich wilden Sex auf dem Schreibtisch, für den der Chef mal eben die Kulis und Akten energisch beiseitegeschoben hat. So schauen sie aus, die klischierten Vorstellungen von heißem Sex, die nach wie vor in Filmen reproduziert werden, ohne je ernsthaft hinterfragt zu werden. Aber ist zum Beispiel der Akt auf dem Müllcontainer im Hinterhof tatsächlich befriedigend? Oder wird dabei eher einer abgedroschenen Szene nachgeeifert, die es, warum auch immer, ins kulturelle Gedächtnis geschafft hat?